Swiss Re: Jahresverlust von «nur» 864 Mio. Franken

Die Stärkung der Kapitalbasis ist daher ein vorranginges Ziel für den zweitgrössten Rückversicherer der Welt, wie Finanzchef George Quinn an einer Live-Telefonschaltung sagte. Die Agentur Standard & Poor's hat das Rating für Swiss Re am Mittwochabend von «AA-» auf «A+» gesenkt.

Bereits Anfang Februar hat Swiss Re angekündigt, dass der US-Investor Warren Buffett per Wandelanleihe 3 Mrd. Fr. in den angeschlagenen Rückversicherer einschiesst. Weiteres Kapital will Swiss Re mit der Ausgabe von 180 Mio. neuen Aktien aufnehmen.

Um das für Rückversicherer wichtige «AA»-Rating wiederzuerlangen, brauche Swiss Re aber zusätzliches Kapital. Insgesamt will der Konzern 5 Mrd. neues Kapital aufnehmen, um seine Bilanz zu stärken und das Vertrauen der Kunden zurückzugewinnen.

Abschreiber aus illiquiden Papieren

Der Verlust von 864 Mio. Fr. ist etwas geringer als von Swiss Re kürzlich in Aussicht gestellt: Am 5. Februar hatte der Rückversicherer mit einem Verlust von 1 Mrd. Fr. gerechnet. Grund für die hohen Verluste sind Abschreiber über 5,9 Mrd. Franken aus illiquiden Papieren aus dem US-Hypothekenmarkt.

Die Risiken in den Büchern seien durch Verkäufe und Absicherungsgeschäfte «erheblich» reduziert worden, sagte Quinn. Damit verabschiedet sich die Swiss Re von den Investment-Experimenten des vor Wochenfrist abgetretenen Konzernchefs Jacques Aigrain. Neuer Chef von Swiss-Re ist Stefan Lippe, der aus dem Kerngeschäft Rückversicherungen kommt.

Laut Finanzchef Quinn läuft das Kerngeschäft gut. Allerdings hat Swiss Re auch dort Einbussen hinnehmen müssen. Die Prämieneinnahmen sanken um einen Fünftel auf 25,5 Mrd. Franken.

bert (Quelle: sda)

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