Freitag, 6. Februar 2009 / 18:18:43
Iran zeigt USA die kalte Schulter
Bern - Die versöhnlichen Töne des neuen US-Präsidenten Barack Obama reichen noch nicht aus, um das Ansehen der USA in der Welt wiederherzustellen. Das wurde zum Auftakt der Münchner Sicherheitskonferenz deutlich.
So machte der einflussreiche iranische Parlamentspräsident Ali Laridschani gleich zum Beginn des dreitägigen Treffens Hoffnungen zunichte, sein Land sei bei der atomaren Aufrüstung zu einem Kurswechsel bereit.
Laridschani sprach den USA und dem Westen jedes Recht ab, Einfluss auf das Atomprogramm seines Landes zu nehmen. Die USA seien verantwortlich für Krieg, Tod und Unterdrückung im Nahen Osten. In Richtung Obama sagte er: «Glauben Sie, dass das Leid nur durch einen neuen Tonfall wieder gut gemacht werden kann?»
Die fünf Vetomächte im Sicherheitsrat versuchen derzeit, mit wirtschaftlichen und politischen Anreizen Garantien vom Iran für eine ausschliesslich zivile Nutzung der Atomenergie zu bekommen. Laridschani warf den USA «doppelte Standards» vor.
Auftritt von Joe Biden
Vor dem mit Spannung erwarteten Auftritt von Obamas Stellvertreter Joe Biden an diesem Samstag zeigte sich Russlands Vizeregierungschef Sergej Iwanow vorsichtig optimistisch, dass die Eiszeit zwischen Washington und Moskau zu Ende gehen könnte.
Auch die 45. Sicherheitskonferenz ist ein Gradmesser für das weltpolitische Klima. Etwa 350 Spitzenpolitiker, Militärs und Wissenschaftler werden bis Sonntag über Abrüstung, die Lage in Afghanistan und im Nahen Osten, die Beziehungen zwischen Russland und der NATO sowie die globale Wirtschaftskrise beraten.
Für die Schweiz nimmt Verteidigungsminister Ueli Maurer am Treffen teil.
smw (Quelle: sda)
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