Montag, 26. Januar 2009 / 11:18:03
Entrüstung über Berlusconi-Äusserung
Rom - Der für seine verbalen Fehltritte bekannte italienische Regierungschef Silvio Berlusconi hat mit Äusserungen über Gewalt gegen Frauen Entrüstung nicht nur in der Opposition ausgelöst.
Berlusconi hatte sich in eine heftige Diskussion im Land über eine Reihe brutaler Vergewaltigungen eingeschaltet und gemeint, auch in einem Militär- und Polizeistaat sei so etwas nicht zu vermeiden.
«Wir müssten so viele Soldaten haben, wie es in Italien schöne Frauen gibt.» Und er denke, das werde niemals zu schaffen sein, sagte Berlusconi laut italienischen Medienberichten.
Oppositionsführer Walter Veltroni reagierte empört und warf Berlusconi «mangelnde Sensibilität» und eine Beleidigung der Frauen vor.
Alessandra Mussolini: «Viele hässliche Männer»
Auch Alessandra Mussolini aus Berlusconis Lager schaltete sich kritisch ein: «Man braucht so viele Soldaten, weil es so viele hässliche Männer gibt», sagte die Enkelin des faschistischen Diktators, die seit Jahren gegen die Gewalt gegen Frauen politisch aktiv ist.
Berlusconi verteidigte seine Äusserungen vom Sonntag. Er habe das als Kompliment gemeint, es gebe Hunderttausende von Sicherheitskräften, aber mehrere Millionen schöner Frauen in Italien, meinte er.
Verzehnfachung der Patrouillen?
Mehrere brutale Vergewaltigungen in Rom und Umgebung innerhalb weniger Wochen haben die Debatte über den Kampf gegen Kriminalität in Italien wieder angeheizt. Berlusconi sprach daraufhin davon, die Zahl der im Land bereits patrouillierenden Soldaten auf 30'000 praktisch zu verzehnfachen.
Sein Verteidigungsminister Ignazio La Russa bremste diese Idee. Diese Aufstockung sei nur «hypothetisch».
ht (Quelle: sda)
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