Freitag, 23. Januar 2009 / 19:14:57
Vorzeitige Wahlen in Island am 9. Mai
Reykjavik - Islands Bevölkerung soll am 9. Mai vorzeitig ein neues Parlament wählen. Als Hintergrund gelten die katastrophalen Folgen der Finanzkrise auf der Atlantikinsel.
Der konservative Ministerpräsident Geir Haarde erklärte in Reykjavik, er habe sich mit Aussenministerin Ingibjörg Sólrún Gísladottír von der sozialdemokratischen Partei auf den Wahltermin geeinigt.
Das Parlament soll am kommenden Freitag zusammenkommen. Das Mandat der Regierungskoalition aus konservativer Unabhängigkeitspartei und Sozialdemokraten sollte ursprünglich erst 2011 auslaufen.
Gleichzeitig erklärte Haarde, er selbst werde wegen einer Krebserkrankung nicht mehr antreten und Ende März auch den Parteivorsitz bei den Konservativen abgeben.
Gísladottír, die Chefin der Sozialdemokraten, musste sich Ende letzten Jahres wegen eines Gehirntumors einer Operation unterziehen. Sie erklärte am Freitag, auch sie müsse sich weiter ärztlich behandeln lassen, wolle aber Regierungs- und Parteiämter behalten.
Staatsbankrott verhindert
Ein Staatsbankrott wurde durch einen Milliardenkredit des Internationalen Währungsfonds (IWF) und der skandinavischen Länder verhindert. Zahlreiche Arbeitsplätze in Island wurden abgebaut. Für 2009 rechnet die Regierung mit einem Schrumpfen der Wirtschaft um 9,6 Prozent.
Die Krise löste in dem 320'000-Einwohner-Land monatelange Protesten gegen die Regierung aus. Auch am Donnerstag hatten wieder mehrere Dutzend Menschen vor dem Parlament demonstriert und den Rücktritt der Regierung gefordert.
bert (Quelle: sda)
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