Dienstag, 20. Januar 2009 / 13:35:29
Fahrzeughersteller schicken Zehntausende in Kurzarbeit
München - Die Fahrzeughersteller BMW, VW und MAN schicken wegen der schlechten Auftragslage zehntausende Beschäftigte in Kurzarbeit.
Bei Europas grösstem Autohersteller Volkswagen sind rund 61 000 Mitarbeitende betroffen, teilte der Konzern mit. Ausgenommen von der fünftägigen Kurzarbeit seien etwa der Bereich Forschung und Entwicklung sowie Teile der Komponentenfertigung.
Die Kurzarbeit ist den Angaben zufolge für die letzte Februarwoche angesetzt; die Arbeit wird mit der Nachtschicht am 1. März wieder aufgenommen und im regulären Dreischichtbetrieb weitergeführt.
Bei BMW sind 26'000 Mitarbeiter von Kurzarbeit betroffen. Dadurch sollen im Februar und März rund 38'000 Fahrzeuge weniger gebaut werden als ursprünglich geplant.
Gewerkschaft zeigt Verständnis
Der Lastwagenhersteller MAN vereinbarte für die Standorte München, Nürnberg und Salzgitter Kurzarbeit, davon sind 9400 Mitarbeiter betroffen. Seit Mitte Dezember gilt zudem für das Werk im österreichischen Steyr Kurzarbeit.
Die Gewerkschaft IG Metall zeigte angesichts der Krise in der Automobilwirtschaft Verständnis für den Schritt. Man begrüsse die weitgehende Sicherung der Reallöhne für die Beschäftigten. Allerdings seien wachsende Probleme bei den Autozulieferern zu befürchten.
Neben der Absatzschwäche macht BMW auch die Finanzkrise zu schaffen. Wie andere Autohersteller auch hat der Konzern vor allem Probleme bei der Refinanzierung von Autokrediten, da auf dem Kapitalmarkt immer schwieriger Geld aufzutreiben ist.
MAN hatte nach einem Auftragseinbruch im dritten Quartal 2008 bereits Produktionskürzungen angekündigt. Damit will das Unternehmen die Kosten in diesem Jahr um rund 30 Prozent drücken.
Volkswagen rechnet für das laufende Jahr angesichts trüber Branchenaussichten früheren Aussagen zufolge mit einem konzernweiten Absatzeinbruch von zehn Prozent.
smw (Quelle: sda)
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