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Donnerstag, 15. Januar 2009 / 10:59:22

Nicht nach Plan gelaufen

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Eine Woche vor der Amtseinführung von Barack Obama hielt der abtretende Präsident George W. Bush seine letzte Pressekonferenz. Wie zu erwarten, wurde die ganze Angelegenheit zu einer eher flapsigen Sache mit viel Gelächter und wenigen harten Fragen.

Und wenn diese Fragen doch noch kamen, redete sich Bush sehr gekonnt um den heissen Brei herum oder brachte Ausreden, die das Potential haben, in die Geschichte einzugehen. So gab er zwar zu, dass das «Mission-Accomplished»-Transparent auf dem Flugzeugträger ein Fehler gewesen sei – aber nur weil «es die falsche Botschaft verbreitete. Wir wollten etwas anderes damit sagen, aber es vermittelte trotz allem die falsche Botschaft.»

Welche Botschaften diese zwei Worte falsch vermittelten (und wie das überhaupt möglich sein soll), erläuterte Bush aber nicht. Dafür bezeichnete er den Folterskandal von Abu Ghuraib und das nicht vorfinden von Massenvernichtungswaffen im Irak – die ja der offizielle Anlass für den Angriff gewesen waren – als «Enttäuschung».

Dies seien einfach Dinge gewesen, «die nicht nach Plan gelaufen sind.» Mit dieser Bemerkung schob er diese Desaster zur Seite und dort blieben sie auch. Dabei war das womöglich der Kernsatz schlechthin. Dinge sind nicht nach Plan gelaufen. Man lasse sich diesen Satz auf der Zunge zergehen.

Die Bush-Präsidentschaft war eine Präsidentschaft mit Plan, eine, die von Neo-Konservativen Think-Tanks geplant worden war. Und der Plan war, die USA als dominierende Weltmacht für hundert weitere Jahre zu etablieren. Dazu sollten Nationen umgekehrt, Regime installiert, Rohstoffvorkommen gesichert und Gegner ausgeschaltet werden. Der Name einer der führenden Neocon-Organisationen hinter der Bush-Regentschaft war denn auch «Project for the New American Century», kurz PNAC.

Ja – Bush sollte ein Jahrhundert der US-Dominanz und womöglich auch eine so lange Herrschaft der Republikaner in den USA einläuten. Der Aufbau des amerikanischen Reiches und die Etablierung freundlicher Demokratien sollte nach den Plänen dieser strategischen Genies vor allem mit roher militärischer Gewalt und Konfrontation erreicht werden. Diplomatie, Gespräche, ja das alleinige verstehen jener Nationen und Völker, gegen die man stand, galt als völlig überflüssig, ja sogar schädlich.

Denn ein solches Vorgehen hätte womöglich dazu geführt, die komplexe Wirklichkeit, statt der Wunschbilder zu sehen und zur Feststellung geführt, dass die messianischen Visionen nicht realisierbar sein würden. Als dann selbst die Geheimdienste-Informationen den Absichten der Neocons in Bush's Administration (besonders Dick Cheney, Donald Rumsfeld, Paul Wolfowitz und «Scooter» Libby) zu widersprechen begannen, fingen diese an, ihre Realität selbst zurecht zu zimmern.

So wurde denn das Experiment «US-Weltdominanz» munter weiter gespielt, obwohl je länger je klarer wurde, dass es weder praktikabel, durchführbar oder finanzierbar wäre. Während in den USA – ganz nach neokonservativen Grundsätzen – die Reichen immer weniger Steuern zahlten, schossen die Militärausgaben in die Höhe – mit dramatischen Folgen für das Budget. Nicht zuletzt dies hat am Ende auch zur momentanen Krise beigetragen. Doch Bush sieht sich hier nicht in der Schuld – die Dinge sind einfach nicht nach Plan gelaufen...

Wenn Bush ein Verdienst zugestanden werden kann, dann wohl dieses: Er hat schlüssig bewiesen das grandiose Pläne ohne Grundlage in der Realität auch nicht glücken können, selbst wenn eine ganze Weltmacht in den Dienst dieser Phantasien gestellt wird.

P.S. Von PNAC ist seit etwa 3 Jahren nichts mehr zu hören und zu sehen... das dürfte wohl auch nicht nach Plan gegangen sein.

von Patrik Etschmayer (Quelle: news.ch)

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