Dienstag, 13. Januar 2009 / 17:27:13
US-Konjunkturprogramme reichen nicht
London/Washington - US-Notenbankchef Ben Bernanke hat die Pläne des künftigen US-Präsidenten Barack Obama zu einem milliardenschweren Konjunkturpaket begrüsst, aber darüber hinaus weitere Schritte im Kampf gegen die Finanzkrise gefordert.
Solch ein Programm könne die Wirtschaft «bedeutend ankurbeln», sagte Bernanke in London. Doch werde es «wahrscheinlich nicht zu einer dauerhaften Erholung führen, solange es nicht von soliden Massnahmen zur Stärkung und Stabilisierung des Finanzsystems begleitet wird».
Weitere Kapitalspritzen und Garantien könnten notwendig werden, um eine Normalisierung der Kreditmärkte zu gewährleisten.
Die Obama-Regierung plant Medienberichten zufolge ein Konjunkturpaket mit einem Volumen von rund 800 Mrd. Dollar. Daneben hatte Präsident George W. Bush erst am Montag auf Wunsch des künftigen Präsidenten den US-Kongress darum gebeten, die zweite Hälfte des 700 Mrd. Dollar schweren Rettungspakets für die Finanzbranche freizugeben.
Obama hatte signalisiert, das Geld vor allem für Hilfen für bedrängte Hausbesitzer und Kleinunternehmer verwenden zu wollen. Bernanke unterstrich derweil, dass eine «nachhaltige Erholung auch einen umfassenden Plan zur Stabilisierung des Finanzsystems und eine Normalisierung der Kreditströme erfordert».
Der Notenbankchef warnte zudem davor, über die kurzfristigen Massnahmen wichtige Schritte auf lange Sicht zu vergessen. Dazu zähle vor allem die Stärkung der Aufsicht in der Finanzbranche. Sowohl der Privatsektor wie auch die Behörden müssten in Zukunft besser in der Lage sein, Risiken zu erkennen und mit ihnen umzugehen.
fest (Quelle: sda)
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