Sonntag, 11. Januar 2009 / 13:32:00
Ruey: «Kostenanstieg lässt sich nicht stoppen»
Bern - Nach Ansicht des Präsidenten von Santésuisse, Claude Ruey, ist der Kostenanstieg bei den Gesundheitskosten nicht zu stoppen. Die für nächstes Jahr erwarteten Prämienerhöhungen von bis zu 10 Prozent liessen sich «vermutlich nicht» verhindern.
Die Macht der Krankenversicherungen sei kleiner, als viele meinten, sagte der neue Santésuisse-Präsident, Nationalrat Claude Ruey (Liberale/VD), in einem Interview mit der «NZZ am Sonntag». Die Tarife für die medizinischen Dienstleistungen seien fix, viele Rahmenbedingungen gesetzlich festgelegt.
Zudem «gibt es nun einmal diese gesellschaftlichen Tendenzen, die alles verteuern». Ansetzen müsse man bei der Effizienz: «Dafür müssen wir das Gesundheitssystem besser vernetzen.»
Einen Fortschritt sieht Ruey ab 2011 mit dem Wechsel zu Fallpauschalen bei der neuen Spitalfinanzierung.
Von Gesundheitsminister Pascal Couchepin erwartet Ruey, dass er einen runden Tisch mit allen Akteuren des Gesundheitswesens einberuft, um gemeinsam nach Lösungen gegen die Kostenexplosion zu suchen. «Sonst bleibt das System ewig blockiert.»
Als Nationalrat gegen Parallelimporte
Im Gegensatz zu seinem Verband, der sich für Parallelimporte von Medikamenten ausspricht, hat Ruey diese kostensenkende Massnahme im Nationalrat abgelehnt. «Als Liberaler habe ich das geistige Eigentum verteidigt.»
Wenn man gegen dieses Prinzip verstosse, «mag es kurzfristige Gewinne geben». Längerfristig könne aber die Entwicklung neuer Medikamente darunter leiden. Santésuisse hatte den Entscheid des Parlamentes, die Medikamente von Parallelimporten auszuklammern, heftig kritisiert. Der Verband will eine allfällige Volksinitiative unterstützen.
ht (Quelle: sda)
Artikel per E-Mail versenden
Druckversion anzeigen
Newsfeed abonnieren
In Verbindung stehende Artikel:
Parallelimporte ab Mitte Jahr erlaubt
Freitag, 29. Mai 2009 / 12:10:15