Dienstag, 6. Januar 2009 / 21:45:11
Bush ruft weltgrösstes Meeresschutzgebiet aus
Washington - US-Präsident George W. Bush will kurz vor dem Ende seiner Amtszeit am 20. Januar im Pazifik ein Naturschutzgebiet von der Grösse Spaniens schaffen. Dies berichteten US-Medien am Dienstag.
Es werde drei neue Reservate mit einer Gesamtfläche von rund 500'000 Quadratkilometern geben, hiess es. In den Gebieten sollen beispielsweise Meeresbergbau und gewerbliche Fischerei künftig stark eingeschränkt werden. Eine entsprechende Anordnung wollte Bush den Berichten zufolge noch am Dienstag unterzeichnen.
Demnach umfassen die Reservate den Marianengraben und die nördlichen Marianeninseln sowie das Rose Atoll in Amerikanisch Samoa und eine Kette abgelegener Inseln im Zentralpazifik. Schon 2006 hatte Bush ein rund 350'000 Quadratkilometer grosses Gebiet nordwestlich von Hawaii zum Schutzgebiet erklärt.
Widersprüchlicher Kurs
Der «Washington Post» zufolge spiegelt Bushs Entscheidung so kurz vor dem Amtswechsel den widersprüchlichen Kurs des Republikaners in der Umweltpolitik wider.
Auf der einen Seite habe er sich stets bindenden Obergrenzen beim Ausstoss von Treibhausgasen widersetzt und Meeresgebiete vor den US-Küsten für die Ölförderung geöffnet. Andererseits werde er am Ende seiner Amtszeit mehr Meeresschutzgebiete geschaffen haben als jeder andere Politiker in der Geschichte.
Besonderes Gewicht erhält Bushs Entscheidung für die drei neuen Reservate der Zeitung zufolge auch dadurch, dass er sich über Einwände seines Vizes Richard Cheney hinwegsetzte.
Dieser hatte demnach zu bedenken gegeben, dass Hobbyfischer in den Schutzgebieten dann eine Sondergenehmigung für ihre Aktivitäten benötigten.
smw (Quelle: sda)
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