Montag, 5. Januar 2009 / 10:22:34
Arbeitgeber: Arbeitnehmer trotz Krise beschäftigen
Bern - Der Schweizerische Gewerkschaftsbund (SGB) fühlt sich durch die Wirtschaftskrise bestätigt. Die Misere zeige, dass der Staat wieder eine wichtigere Rolle in der Wirtschaft übernehmen müsse.
«Nach dem gigantischen Versagen der Ideologien der Privatisierung und Deregulierung sind jetzt konkrete Schritte zur Förderung der öffentlichen Interessen notwendig», sagte SGB-Präsident Paul Rechsteiner an der Jahresmedienkonferenz des Gewerkschaftsbundes in Bern.
Massnahmen vom Bund
Im Mittelpunkt steht angesichts der Wirtschaftskrise der Kampf gegen die Arbeitslosigkeit - und da erwartet der SGB mehr Engagement vom Bund. «Die bisher eingeleiteten Massnahmen stehen in keinem Verhältnis zu den Notwendigkeiten», stellte Rechsteiner klar.
Der SGB fordert ein Investitionsprogramm im Umfang von 1 Prozent des Bruttoinlandprodukts, zum Beispiel im Bereich des öffentlichen Verkehrs. Zudem will er die maximale Dauer der Kurzarbeit von 12 auf 18 Monate erhöhen.
Erhöhung der Kinderzulagen
Mit der aktuellen Wirtschaftsmisere sieht der SGB die Chance, die Sozialwerke auszubauen. Zur Stärkung der Kaufkraft will der Gewerkschaftsbund die Kinderzulagen von 250 auf 300 Franken erhöhen. Auch das Volumen der Prämienverbilligungen soll zunehmen.
Rechsteiner warnte zudem vor Einschnitten bei den Sozialwerken. «Die knallharte Abbauvorlage» der 11. AHV-Revision werde der Gewerkschaftsbund wenn nötig mit einem Referendum bekämpfen.
Kritik an Manager
Bei der Arbeitslosenversicherung (ALV) und der Invalidenversicherung (IV) fordert der SGB höhere Einnahmen, um die steigenden Kosten zu kompensieren.
Nicht gespart wurde mit Kritik an den Managern: «Die räuberischen Salärexzesse» müssten endlich ein Ende haben, sagte Rechsteiner. Die Stärkung der Aktionärsrechte bei der Bestimmung der Chef-Löhne geht für den SGB allerdings in die falsche Richtung.
Fixe Grenze nach oben
«Die Managergehälter sind nicht gegen den Willen der Aktionäre explodiert, sondern im Einklang mit den Aktionärsinteressen», sagte SGB-Chefökonom Daniel Lampart. Aus diesem Grund brauche es fixe Obergrenzen für die Löhne.
sl (Quelle: sda)
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