Sonntag, 21. Dezember 2008 / 18:44:17
Rund 200 Festnahmen bei Protest in Wladiwostok
Wladiwostok - Bei Protesten gegen eine Zollerhöhung sind die russischen Sicherheitskräfte hart gegen Demonstranten und Journalisten vorgegangen. Allein in Wladiwostok nahmen Anti-Aufruhr-Einheiten rund 200 Menschen in Gewahrsam.
Im Zentrum der Stadt im Fernen Osten des Landes hatten sich rund tausend Menschen zu einer nicht genehmigten Protestaktion gegen die Erhöhung der Zölle auf importierte Gebrauchtwagen versammelt.
Leiden unter dem Ölopreis
Die Demonstranten forderten Ministerpräsident Wladimir Putin auf, die Massnahmen zurückzunehmen. Russland leidet neben den Auswirkungen der Finanzkrise auch unter dem gefallenen Rohölpreis, da das Wirtschaftswachstum im Land bisher vor allem auf dem Export von Gas und Öl basierte.
Angemessenes Vorgehen?
Obwohl sich die Demonstranten «sehr friedlich» verhalten hätten, seien Polizisten gleich nach dem Entrollen von Plakaten auf sie losgegangen, berichtete der Fotograf der russischen Nachrichtenagentur Itar-Tass Wladimir Sajapin.
Seinen Angaben zufolge wurden auch mehrere russische und japanische Journalisten festgenommen. «Sie haben auf uns alle eingeschlagen (...). Der Boden im Bus (der Polizei) war mit Blut bedeckt», sagte Sajapin.
Weitere Proteste
Auch in Moskau und zahlreichen anderen Städten im Osten des Landes kam es zu Protesten.
Der Handel mit Gebrauchtwagen insbesondere aus Japan ist für die Region um Wladiwostok ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. Die Zölle waren in der vergangenen Woche per Gesetz erhöht worden, um die russischen Autobauer in der Wirtschaftskrise vorübergehend zu unterstützen.
sl (Quelle: sda)
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