Donnerstag, 18. Dezember 2008 / 10:02:46
Widmer-Schlumpf: SVP-Angriffe haben sie abgehärtet
Bern - Seit einem Jahr ist Eveline Widmer-Schlumpf Bundesrätin. Im Rückblick spricht sie über Abhärtung, sachbezogene Allianzen und 2011 - dem Jahr in welchem sie im Amt bestätigt werden muss oder aber abgewählt wird.
«Mich überrascht inzwischen fast nichts mehr, was von der SVP kommt», sagte Eveline Widmer-Schlumpf im Interview mit den Zeitungen «Die Südostschweiz» und «Aargauer Zeitung» vom Donnerstag.
«Ich habe in den ersten vier Monaten im Amt Dinge erlebt, die an Heftigkeit kaum noch zu übertreffen waren. In gewisser Weise hat mich das abgehärtet», sagte die Justizministerin weiter.
Und trotzdem hat die Vorsteherin des Eidg. Justiz- und Polizeidepartements je nach Sachgeschäft auch mit SVP-Räten eng zusammengearbeitet.
Ihre Arbeitsweise beschreibt sie denn auch als projektorientiert, ihr Kontaktnetz - aufgrund fehlender Fraktion im Hintergrund - als sachbezogen. Doch dem Vorteil einer Fraktion ist sich die Justizministerin bewusst: «Der Vorteil einer Fraktion ist, dass man sich nicht selber ein Kontaktnetz aufzubauen braucht.»
Freundschaft keine Bedingung
Sehr hilfreich sei aber auch Kollege Samuel Schmid gewesen. «Er war mir das ganze Jahr über ein wichtiger Gesprächspartner.»
Angesprochen auf die künftige Zusammenarbeit mit dem frisch gewählten Bundesrat Ueli Maurer fiel ihre Antwort kurz und knapp aus: «Man muss nicht befreundet sein, um zusammenarbeiten zu können. Ich traue uns beiden zu, dass wir auf einer sachlichen Ebene gut miteinander funktionieren.»
2011 noch alles offen
2011 hingegen ist für Widmer-Schlumpf kein Thema. Dem Jahr der Bundesrats-Gesamterneuerungswahlen blickt sie gelassen entgegen. Ob sie wiedergewählt werde, könne heute niemand sagen. «Diese Ungewissheit empfinde ich nicht als Belastung.»
Sie sei nicht auf das politische Leben fixiert. Von Politik über Freiwilligenarbeit bis zur Arbeit als Anwältin oder im Bankenbereich sei vieles denkbar.
ht (Quelle: sda)
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