Freitag, 5. Dezember 2008 / 14:54:02
Rice fordert Mugabe zum Rücktritt auf
Harare - Mit der Ausbreitung der Cholera-Epidemie in Simbabwe wächst der internationale Druck auf Präsident Robert Mugabe. US-Aussenministerin Condoleezza Rice forderte seinen sofortigen Rücktritt.
Der südafrikanische Friedensnobelpreisträger Desmond Tutu sprach sich sogar notfalls für militärische Gewalt zum Sturz des Autokraten aus.
Die Lage sei so ernst, dass die Afrikanische Union und die regionale Staatengemeinschaft SADC mit Unterstützung der Europäischen Union schlimmstenfalls eine militärische Intervention vorbereiten sollten.
«Wir müssen das Leiden so vieler Menschen jetzt beenden», sagte der anglikanische Erzbischof im niederländischen Fernseh-Programm Nova.
Erzbischof Tutu, der sich bislang eher für Bemühungen um eine diplomatische Lösung der Simbabwe-Krise ausgesprochen hatte, sagte, sollte Mugabe nicht freiwillig die Macht abgeben, müsse er vor dem Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag angeklagt werden.
Druck auf Südafrika
Die südafrikanische Regierung - die zunehmend durch die über die Grenzen schwappende Cholera unter Druck gerät - äusserte sich besorgt und versprach ebenfalls politischen Druck. Sie will am Montag eine ranghohe Delegation ins Nachbarland schicken und auch Möglichkeiten für die humanitäre Hilfe ausloten.
Der Vorsitzende der oppositionellen Inkatha Freedom-Partei (IFP), Mangosuthu Buthelezi, bescheinigte der südafrikanischen Regierung wie auch der SADC Versagen in ihrer Simbabwe-Politik. Das Versprechen einer «afrikanischen Lösung» für ein afrikanisches Problem sei nichts weiter als leere Rhetorik. «Jetzt ist es an der Zeit, Klartext zu reden», sagte er in einer Erklärung.
bert (Quelle: sda)
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