Freitag, 5. Dezember 2008 / 11:08:45
Oberhaupt der Russisch-Orthodoxen Kirche tot
Moskau - Das Oberhaupt der Russisch-Orthodoxen Kirche, der Moskauer Patriarch Aleksij II., ist im Alter von 79 Jahren in seinem Haus nahe Moskau gestorben. Dies teilte ein Sprecher seines Büros mit.
Nach Angaben der Kirche erlag er einem Herzleiden, Diplomaten zufolge litt er an Krebs.
Nächsten Dienstag soll er in der russischen Hauptstadt beerdigt werden. Zunächst soll es eine Zeremonie in der Christ-Erlöser-Kathedrale geben, bevor er in einer andere Kirche der Stadt begraben wird.
Der Deutschbalte, mit bürgerlichem Namen Aleksej Ridiger, hatte als Oberhaupt von etwa 100 Millionen Gläubigen seit 1990 die Kirche in den chaotischen postsowjetischen Jahren zusammengehalten.
Lob der Regierung
Russlands Präsident Dimitri Medwedew lobte auf einer Indien-Reise den Patriarchen als «grossen Helden» seines Landes. Der Kremlchef sagte seine Weiterreise nach Italien ab.
Wie kein Zweiter habe Aleksij im Vielvölkerstaat Russland zum Ausgleich zwischen den Religionen beigetragen, sagte Medwedjew weiter. In Moskau läuteten die Glocken aller 600 Kirchen.
Mit Bestürzung nahm der Vatikan den Tod des Patriarchen auf. Aleksij habe dem Papst gegenüber immer seinen Wunsch deutlich gemacht, «die Zusammenarbeit mit der katholischen Kirche zu stärken», erklärte der für die Ökumene zuständige Kurienkardinal Walter Kasper.
Aleksij II. stand für eine zaghafte Annäherung an die katholische Kirche. Er sprach sich aber gegen einen Papst-Besuch mit dem Argument aus, der Vatikan wolle dabei für den katholischen Glauben in Russland werben.
bert (Quelle: sda)
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