Samstag, 29. November 2008 / 08:57:18
Jährlich 1,8 Mio. Kinder zur Prostitution gezwungen
Rio de Janeiro - Kinderschützer aus aller Welt haben von Politikern, Internetwirtschaft und Tourismusbeauftragten ein härteres Vorgehen gegen die sexuelle Ausbeutung von Minderjährigen gefordert.
Im brasilianischen Rio de Janeiro beschlossen sie auf dem dritten Weltkongress gegen sexuelle Ausbeutung von Kindern und Jugendlichen eine Reihe von Forderungen im so genannten «Pakt von Rio».
Darin rufen die 3000 Vertreter aus 137 Ländern, darunter auch aus der Schweiz, die Regierungen dazu auf, innerhalb der nächsten fünf Jahre unabhängige Institutionen zu schaffen, die für die Rechte von Kindern kämpfen sollen.
«Pakt von Rio» ruft zur Zusammenarbeit auf
Zudem solle auf nationaler Ebene noch im nächsten Jahr ein Datensystem mit Informationen über die Ausbeutung von Kindern aufgebaut werden. Auf deren Basis müsse dann bis 2013 ein regionales System geschaffen werden, über das die Daten zwischen Ländern ausgetauscht werden könnten.
Der «Pakt von Rio» ruft die Regierungen auch zu einer engeren Zusammenarbeit mit Interpol auf. Zudem müssten Politiker den Privatsektor, insbesondere die Internetwirtschaft, dazu verpflichten, Verhaltenskodexe einzuführen.
Laut dem UNO-Kinderhilfswerk UNICEF werden weltweit jedes Jahr etwa 1,8 Millionen Kinder zu Prostitution oder Pornografie gezwungen. Das tatsächliche Ausmass der Ausbeutung ist nach Einschätzung des UNO-Kinderhilfswerks jedoch unbekannt, da die Täter im Verborgenen handelten und kriminelle Netzwerke nutzten.
tri (Quelle: sda)
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