Freitag, 28. November 2008 / 15:54:28
Bombay-Attentäter halten Eliteeinheiten in Schach
Neu-Delhi - Sie feuern mit Sturmgewehren, werfen Handgranaten und springen, ihre Geiseln im Schlepptau, von Etage zu Etage - seit Mittwoch halten die Terroristen von Bombay die indischen Eliteeinheiten in Schach. Bereits 15 Elitesoldaten wurden bei der Operation getötet.
Am Freitag räumten die Spezialeinheiten das von den Extremisten belagerte Luxus-Hotel Trident-Oberoi und töteten dabei zwei der Kämpfer. In dem anderen besetzten Hotel Taj Mahal leistete der Nationalgarde zufolge ein einzelner Extremist aber unbeirrt Widerstand.
«Diese Leute sind mit dem Grundriss des Hotels bestens vertraut. Offenbar haben sie sich im Vorfeld einen Überblick verschafft», sagte der Chef einer Elite-Einheit der indischen Marine. «Sie gehen sehr entschlossen und unerbittlich vor.» Etwa 50 Leichen habe er verstreut im Taj-Hotel liegen sehen, darunter mindestens zwölf in einem einzigen Zimmer.
Gut an der Waffe ausgebildet
Bei den Attentätern handelt es sich den Angaben zufolge um junge Männer unter 30 Jahren, die offenbar gut an der Waffe ausgebildet wurden. Kugelhagel seien in einem der Hotels auf die Soldaten niedergegangen, sagte der Elite-Einheitschef.
Zudem hätten drei bis vier Attentäter wiederholt Granaten auf die Einsatzkommandos geworfen. Am Donnerstagabend erklärte die Nationalgarde, ein einzelner Attentäter habe sich noch im Taj-Hotel verschanzt. Er sei verletzt und werde bald «erledigt».
Katz und Maus mit den Soldaten
Am Freitag deutete jedoch wenig auf ein baldiges Ende der Belagerung des Luxus-Hotels hin. Das Taj wurde weiter von Explosionen erschüttert. Auch waren erst in einer, dann in einer anderen Etage Schüsse zu hören.
«Er bewegt sich in zwei Stockwerken hin und her. Es gibt einen Teil mit einer Tanzfläche, wo er alle Lichter ausgeschaltet hat», sagte Generalleutnant N. Thamburaj zu Journalisten.
Marineeinheiten berichteten, sie hätten im Taj neben Granaten und Munition auch getrocknete Früchte und Mandeln gefunden. Das zeige, wie gut vorbereitet die Attentäter für eine lang anhaltende Belagerung seien.
Simon Denyer (Quelle: Reuters)
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