Island erhält 2,1 Mrd. Dollar vom IWF

Der Rest soll der Regierung in Reykjavik in Tranchen von 155 Millionen Dollar überwiesen werden, wenn entsprechende Zwischenprüfungen vorliegen.

Der IWF-Kredit an Island ist der erste derartige Beistandsfall für einen westeuropäischen Staat seit 1976, als Grossbritannien von der Washingtoner Finanzinstitution unterstützt wurde. Eine Grundsatzeinigung mit der isländischen Regierung wurde bereits am 24. Oktober erzielt.

Zunächst sollte der Kredit am 5. November gewährt werden. Dann mussten jedoch noch Meinungsverschiedenheiten über eingefrorene Konten niederländischer und britischer Kunden bei isländischen Banken ausgeräumt werden.

Nachbarschaftshilfe

Island bekommt zur Stabilisierung seiner Staatsfinanzen zudem Kredithilfen von den nordeuropäischen Nachbarn. Der kleinen Inselrepublik mit 320'000 Einwohnern werden umgerechnet 2 Mrd. Euro zur Verfügung gestellt. Das teilten die Finanzminister in Dänemark, Finnland, Norwegen und Schweden gemeinsam mit.

Isländische Banken hatten in den vergangenen Jahren in grossem Stil das Kapital von Anlegern aus dem Ausland angezogen. Durch die Weltfinanzkrise wurden die isländischen Banken dann besonders hart getroffen. Die grössten Banken wurden verstaatlicht.

Die isländische Regierung geht derzeit davon aus, dass die Staatsverschuldung im kommenden Jahr von 29 Prozent auf mehr als 100 Prozent des Bruttoinlandsprodukts emporschnellt.

bert (Quelle: sda)

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