Mordprozess Politkowskaja doch nicht öffentlich

Die Geschworenen hätten sich geweigert, den Verhandlungssaal im Beisein von Journalisten zu betreten, begründete der Richter seinen Entschluss in einer Meldung der Nachrichtenagentur Itar-Tass. Am Montag hatte sich das Gericht zunächst für einen öffentlichen Prozess entschieden.

Politkowskaja war vor zwei Jahren vor ihrer Moskauer Wohnung erschossen worden. Der mutmassliche Mörder, der Tschetschene Rustam Machmudow, ist weiterhin auf der Flucht. Auf der Anklagebank sitzt Ex-Geheimdienst-FSB-Mitarbeiter Pawel Riagusow. Er soll Politkowskajas Adresse weitergegeben haben.

Bei den weiteren Angeklagten handelt es sich um den russischen Polizisten Sergej Chadschikurbanow sowie die tschetschenischen Brüder Dschabrail und Ibrahim Machmudow - zwei Geschwister Machmudows, der in Westeuropa untergetaucht sein soll.

Politkowskaja gehörte zu den wenigen Journalisten in Russland, die etwa über den Feldzug der russischen Truppen in Tschetschenien kritisch berichtet und schwere Menschenrechtsverletzungen angeprangert hatten. Frühere Kollegen vermuten, dass ihr Tod im Zusammenhang mit einem geplanten Artikel über Folter in Tschetschenien stand.

bert (Quelle: sda)

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