Montag, 17. November 2008 / 06:57:26
Militärchef der ETA in Frankreich festgenommen
Madrid - Beamte der französischen und spanischen Sicherheitskräfte haben im Süden Frankreichs den mutmasslichen Militärchef der baskischen Terrororganisation ETA festgenommen. Der 35-Jährige gilt in Spanien als der meistgesuchte Terrorist.
Wie die spanische Polizei mitteilte, wurde Mikel Garikoitz Aspiazu Rubina, bekannt unter dem Namen «Txeroki», gegen 3.30 Uhr in einer Wohnung im Skiort Cauterets in der Nähe von Lourdes in den Pyrenäen gefasst. Zusammen mit dem mutmasslichen ETA-Führer wurde eine Frau festgenommen, deren Identität zunächst nicht bekannt war. Beide seien bewaffnet gewesen, hiess es.
«Txeroki» soll seit fünf Jahren der Chef der Kommandos der ETA und damit der direkte Verantwortliche für die Organisation und die Befehlsgebung an die Terrorzellen gewesen sein.
Nach Angaben des spanischen Innenministers Alfredo Pérez Rubalcaba steht der «Txeroki» im Verdacht, an der Ermordung von zwei spanischen Polizisten in der französischen Stadt Capbreton am 1. Dezember 2007 beteiligt gewesen zu sein.
Er gab nach Erkenntnissen der Ermittler auch den Befehl zu dem Autobombenanschlag im Dezember 2006 auf den Madrider Flughafen. Damals wurden zwei Menschen getötet.
Festnahmen auch in Nordirland
Auch in Nordirland kam es heute zu einer Festnahme: Der mit europaweitem Haftbefehl gesuchte frühere ETA-Kämpfer José Ignacio de Juana Chaos wurde in Belfast festgenommen. Der 53-Jährige hatte sich kurz zuvor in einem Gericht der nordirischen Hauptstadt gestellt.
Der ehemalige baskische Untergrundkämpfer war für mehrere Anschläge mit insgesamt 25 Toten zu einer Haftstrafe von 3000 Jahren verurteilt worden. Seine Freilassung Anfang August nach 21 Jahren erfolgte entsprechend den spanischen Justizvorschriften. Der neue europaweite Haftbefehl war letzte Woche erlassen worden, nachdem Chaos nicht zu einem Gerichtstermin erschienen war.
Die ETA kämpft mit den Mitteln des Terrors für einen unabhängigen baskischen Staat. Bei Anschlägen der Organisation wurden seit 1968 mehr als 800 Menschen getötet.
smw (Quelle: sda)
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