Samstag, 15. November 2008 / 08:05:20
Clinton «Spitzenanwärterin» für Aussenministerium
Washington - Die Spannung um die Besetzung des US-Aussenministerpostens wächst. Hillary Clinton gehöre zu den «Spitzenanwärtern» auf das Amt, hiess es am Wochenende in diplomatischen Kreisen.
Nach seinem Treffen mit der Ex-First-Lady sprach der künftige Präsident Barack Obama am Freitag auch mit New Mexicos Gouverneur Bill Richardson über den Posten, wie es aus Kreisen der demokratischen Partei hiess.
Der «Washington Post» zufolge wären aber nicht alle im Obama-Lager begeistert über eine Aussenministerin Clinton. Einige Unterstützer hätten «schockiert» auf Berichte reagiert, nach denen Obama seine ehemalige Konkurrentin ernsthaft für das Amt in Betracht zieht. Dagegen seien Clinton-Verbündete begeistert von der Aussicht. Offizielle Mitteilungen gab es zunächst von keiner Seite.
Der Sender CNN hatte am Freitagabend unter Berufung auf «mehrere Quellen» in der demokratischen Partei berichtet, Obama habe Clinton bei einem Treffen am Donnerstagabend den Eindruck vermittelt, der Job könnte ihrer sein, wenn sie ihn wolle.
Obama trifft Richardson
Die Tatsache, dass sich Obama aber danach auch mit Richardson traf, wurde nun als Zeichen dafür gewertet, dass Obama seine Sondierungen noch nicht abgeschlossen hat. Richardson gehörte zu Obamas Gegnern im Vorwahlkampf. Er hatte sich nach seinem Ausscheiden aus dem Rennen frühzeitig auf Obamas Seite geschlagen.
Als ein aussichtsreicher Anwärter auf den Aussenminister-Posten wird auch weiterhin der langjährige Senator und frühere Präsidentschaftskandidat John Kerry genannt. Er hat keinen Hehl daraus gemacht, dass er das Amt gern übernehmen würde.
Clinton selbst hatte Berichte über eine mögliche Nachfolge von Aussenministerin Condoleezza Rice nicht dementiert. Zum Auftakt einer Rede am Freitag in New York ging sie auf das Thema ein, sagte aber lediglich: «Ich werde nicht über die künftige Regierung des gewählten Präsidenten spekulieren.» Wer Fragen habe, müsse sich an das Obama-Team wenden.
Erbittertes Vorwahlrennen
Experten zeigten sich am Freitagabend im US-Fernsehen zunehmend überzeugt davon, dass Obama tatsächlich Clinton als Aussenministerin wolle.
Er und Clinton hatten sich bis zuletzt ein erbittertes Vorwahlrennen geliefert. Die Ex-First-Lady akzeptierte zunächst nur widerwillig ihre Niederlage. Dann stellte sie sich aber vorbehaltlos hinter Obama und machte aktiv Wahlkampf für ihn.
ht (Quelle: sda)
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