Dienstag, 4. November 2008 / 15:32:44
Agrarfreihandel: Leuthard optimistisch
Brüssel - Doris Leuthard und EU-Agrarkommissarin Mariann Fischer Boel haben in Brüssel Verhandlungen über den Agrarfreihandel lanciert. Die Bundesrätin gab sich zuversichtlich, dass Sonderlösungen für die Schweiz möglich sind.
«Es geht für uns um die gute Positionierung der produzierenden Landwirtschaft und der Ernährungswirtschaft in acht bis zehn Jahren», betonte Leuthard nach dem Treffen mit Fischer Boel.
Die EU-Agrarkommissarin ihrerseits unterstrich, beide Seiten hätten viel zu gewinnen. «Wir haben im Laufe der Jahre bei der Liberalisierung des bilateralen Handels gute Fortschritte erzielt, doch jetzt wollen wir diesen Prozess zum logischen Abschluss führen», erklärte sie in einer Mitteilung.
Abbau von Zöllen und Subventionen
Ziel der bilateralen Verhandlungen zwischen Bern und Brüssel, die laut Leuthard sicher eineinhalb bis zwei Jahre dauern werden, ist ein umfassender Agrarfreihandel. Dieser soll nach Fleisch und Milch neu vom Dünger bis zum Joghurt reichen.
Abgebaut werden sollen Zölle und Subventionen - sowie nicht-tarifiere Handelshemmnisse. Bei ersteren werden sich die Verhandlungen weitgehend um Übergangsfristen drehen.
Schwieriger dürfte der Abbau von unterschiedlichen Vorschriften bei Herstellung (beispielsweise der Verwendung von Zusatzstoffen), Beschaffenheit (Fruchtanteil in Joghurts), Kennzeichnung (Produktionsland) und Zulassung (Pflanzenschutzmittel) werden.
Gewisse Bereiche will die Schweiz überhaupt nicht verhandeln, erklärte Leuthard. Dazu gehören etwa die Marktzulassung von gentechnische veränderten Organismen, die Produktionslandbezeichnungen und Bereiche des Tierschutzes.
tri (Quelle: sda)
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