Montag, 27. Oktober 2008 / 09:32:16
Waffendiebstahl - Motiv hat doch politische Dimension
Bern - Der Armeewaffendiebstahl vom September 2006 in Marly hat offenbar doch eine politische Dimension. Einer der vier Angeschuldigten sagte vor Gericht in Bern, die Waffen habe man nach Sri Lanka verkaufen wollen.
Der Angeschuldigte schilderte, wie er aufgrund eines Fernsehberichts auf diese Idee gekommen sei. In der Folge habe er einen Bekannten aus Sri Lanka angesprochen. Dieser habe signalisiert, dass er Kanäle habe, um die Waffen an die Tamil Tigers, eine der Konfliktparteien im Land, zu verkaufen.
Verdeckter Ermittler
Der Verkauf habe sich dann aber hinausgezögert und der Bekannte aus Sri Lanka habe dann plötzlich von einem anderen Abnehmer gesprochen. Bei dem Mann handelte es sich um einen verdeckten Ermittler. Nachdem sie ihm im Bündnerland Waffen, angeblich zur Probe, verkauft hatten, flogen die Waffendiebe auf.
Der Prozess richtet sich gegen gegen vier Männer, die 2006 in einer Truppenunterkunft im freiburgischen Marly Waffen gestohlen respektive verkauft haben sollen. Einer der vier ist nach wie vor auf der Flucht, er erschien nicht vor Gericht.
Ein Mann noch flüchtig
Er soll zusammen mit einem anderen Angeschuldigten beim Verkauf der Beute behilflich gewesen sein. Die beiden anderen Angeschuldigten sollen die Waffen (82 Sturmgewehre, drei Pistolen, Munition und Nachtsichtgeräte) im September 2006 aus der unbewachten Truppenunterkunft gestohlen haben.
Die Ermittlungen ergaben kein politisches oder gar terroristisches Motiv für die Tat. Bei den Angeschuldigten handelt es sich um drei Schweizer und einen Mann aus Sri Lanka im Alter von 23 bis 30 Jahren. Letzterer ist flüchtig.
fest (Quelle: sda)
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