Montag, 27. Oktober 2008 / 08:43:07
IWF unterstützt Ungarn und Ukraine mit Milliarden
Washington - Angesichts der weltweiten Finanzkrise greift der Internationale Währungsfonds (IWF) nun auch Ungarn und der Ukraine unter die Arme.
Für Ungarn sei ein umfangreiches Finanzpaket vereinbart worden, erklärte IWF-Chef Dominique Strauss-Kahn am Sonntag (Ortszeit) in Washington. Ausserdem habe der IWF sich mit Budapest auf einige politischen Massnahmen geeinigt, die die ungarische Wirtschaft kurzfristig stabilisieren und langfristig stärken sollten.
Die Ukraine soll demnach einen an einen Finanzplan gekoppelten Kredit in Höhe von umgerechnet knapp 13 Mrd. Euro bekommen. Der IWF unterstützt bereits das vor dem Staatsbankrott stehende Island.
Mit IWF- und EU-Beteiligung
Am Finanzpaket für Ungarn seien nebst dem IWF auch die EU und einige europäische Regierungen beteiligt, sagte Strauss-Kahn. Analysten vermuteten, der IWF werde Ungarn etwa 10 Mrd. Euro leihen. Der Fonds hatte dem Land bereits vergangene Woche Hilfe angeboten.
Die Europäische Zentralbank offerierte Ungarns Zentralbank bis zu 5 Mrd. Euro, um Kredite an heimische Banken abzusichern. Mit der dänischen Zentralbank vereinbarte die EZB zudem ein Tauschgeschäft über 12 Mrd. Euro.
Hohe Staatsschulden
Ungarn leidet unter hohen Staatsschulden, einem hohen Haushaltsdefizit sowie einer teilweise überbewerteten Währung. Angesichts eines deutlichen Wertverlusts des Forint hatte die ungarische Zentralbank vergangene Woche den Leitzins um drei Punkte auf 11,5 Prozent erhöht.
Nach der Ankündigung des Hilfspakets gaben die Börsenkurse in Budapest zunächst um gut knapp sieben Prozent nach, der Forint erholte sich jedoch.
tri (Quelle: sda)
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