Sonntag, 26. Oktober 2008 / 12:11:48
Schweiz will bei OECD intervenieren
Bern - Die Schweiz setzt sich weiter gegen Kritik an ihrem Steuersystem zur Wehr. Nachdem sie am Mittwoch bereits den deutschen Botschafter zitiert hatte, will sie nun auch bei der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) intervenieren.
«Es werden mit Sicherheit Gespräche geführt werden», sagte Rita Baldegger, Sprecherin des Staatssekretariats für Wirtschaft (SECO) und bestätigte damit einen Bericht der «NZZ am Sonntag».
Die Schweiz war an einem Ministertreffen von 17 OECD-Ländern in Paris am vergangenen Dienstag wegen ihrer Steuerpraxis an den Pranger gestellt worden.
Der deutsche Finanzminister Peer Steinbrück drohte nach dem Treffen damit, dass die OECD die Schweiz wegen mangelnder Kooperation und unfairen Wettbewerbs auf die Schwarze Liste der Steuerparadiese setzen werde.
Kein Konsens über Beurteilung der Schweiz
Die offizielle Schweiz reagierte empört auf die Äusserungen und betonte, diese entsprächen nicht dem Konsens aller 30 OECD-Länder.
Obwohl das Ministertreffen in Paris auf Einladung Frankreichs und Deutschlands und nicht unter Ägide der OECD stattfand, nahm daran auch OECD-Generalsekretär Angel Gurría teil. Ob die Schweiz Gurría dafür kritisieren wird, ist noch unklar. «Über den Inhalt der Gespräche informieren wir derzeit nicht», sagte Baldegger.
tri (Quelle: sda)
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