Donnerstag, 16. Oktober 2008 / 13:49:47
Citigroup und Merrill Lynch stecken in Verlusten fest
New York - Die beiden US-Banken Citigroup und Merrill Lynch haben im dritten Quartal wegen der weltweiten Finanzkrise erneut Milliardenverluste eingefahren. Die Citigroup verbuchte ein Minus von 2,8 Mrd. Dollar.
Die Citigroup verbucht damit den vierten Quartalsverlust in Folge. Bei Merrill Lynch, die derzeit von der Bank of America übernommen werden, stand gar ein Fehlbetrag von 7,5 Mrd. Dollar in den Büchern.
Beide Häuser mussten erneut milliardenschwere Abschreibungen auf Wertpapiere und faule Kredite vornehmen, wie sie am Donnerstag mitteilten. Ihre US-Konkurrenten JPMorgan Chase und Wells Fargo verbuchten im vergangenen Quartal ebenfalls starke Ergebniseinbrüche, schrieben aber dennoch einen Gewinn.
Aktien steigen
Die Citigroup lag mit ihrem Verlust in etwa im Rahmen der Erwartungen von Analysten. Die Aktie der ehemals grössten Bank der Welt gewann kurz nach Handelsbeginn an der Wall Street rund zwei Prozent an Wert. Die Papiere von Merrill Lynch legten sogar um über fünf Prozent zu, obwohl Experten mit einem geringeren Verlust gerechnet hatten.
Die Citigroup ist mit Abschreibungen von gut 60 Mrd. Dollar von der weltweiten Finanzkrise am stärksten betroffen. Seit Juni gingen bei der Citi 11'000 Stellen der insgesamt 363'000 Arbeitsplätze verloren.
Citigroup im Rettungspaket
Der seit Dezember amtierende Konzernchef Vikram Pandit konnte die Bank bisher trotz der harten Einschnitte nicht auf Gewinnkurs bringen. Das deutsche Privatkundengeschäft ist bereits verkauft.
Trotz der anhaltenden Finanzkrise mache Citigroup Fortschritte, sagte Pandit. Im erbitterten Übernahmekampf um die angeschlagene US- Bank Wachovia zog er jedoch gerade den Kürzeren gegen den Rivalen Wells Fargo. Citigroup wollte durch den Kauf das weniger schwankungsanfällige Privatkundengeschäft deutlich ausbauen.
Die Citigroup gehört zu den neun grossen US-Instituten, bei denen der Staat im Rahmen des Rettungspakets einsteigt - allein hier laut übereinstimmenden Berichten mit 25 Mrd. Dollar.
fest (Quelle: sda)
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