Sonntag, 12. Oktober 2008 / 16:02:14
Medwedew bestellt moderne Waffen
Plesezk - Beim Test einer Interkontinentalrakete hat der russische Präsident Dmitri Medwedew am Sonntag die Bestellung moderner Waffen für die russische Armee angekündigt.
Am Abschussplatz Plesezk in der Taiga begutachtete Medwedew die rund 21 Meter lange Rakete des Typs «Topol», die bei der Nato «SS-25 Sickle» heisst.
Eine halbe Stunde nach ihrem Start schlug die Rakete im 6000 Kilometer entfernten Testgebiet Kura auf der russischen Pazifik-Halbinsel Kamtschatka ein. Medwedew verkündete den Testerfolg und sagte, Russland werde weiter neue Waffen bestellen, aber auch die bestehenden weiter testen. «Unser Schutzschild ist in Ordnung.»
Abwehrsysteme überwinden
Die Rakete soll Raketenabwehrsysteme überwinden können, wie sie die USA gegen den Willen Russlands in Osteuropa aufbauen wollen. Auch die russische Marine testete am Wochenende Raketen. So seien von Atom-U-Booten im Pazifik und in der Barentssee aus Sprengkörper auf Ziele in Russland gefeuert worden, sagte ein Sprecher.
Am Samstag schoss Russland zudem erstmals eine Interkontinentalrakete auf ein Ziel im Pazifik nahe des Äquators. Die Rakete vom Typ «Sinewa» sei vom Atom-U-Boot «Tula» in der Barentssee abgefeuert worden.
Via Libyen nach Venezuela
Unterdessen sind russische Kriegsschiffe auf dem Weg zu einem Karibik-Seemanöver mit dem US-Erzfeind Venezuela. Der Marineverband um den atomar getriebenen Schlachtkreuzer «Peter der Grosse» machte auf dem Weg dorthin Halt in Libyen. Das erste grosse Manöver in der Nähe der USA seit dem Ende des Kalten Krieges wird von westlichen Marine-Einheiten genau überwacht.
Schon Medwedews Vorgänger Wladimir Putin hatte die strategischen Streitkräfte wieder gestärkt, nachdem sie in den zehn Jahren nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion 1991 vernachlässigt worden waren. Die strategische Bomberflotte hat inzwischen ihre regelmässigen Flüge über dem Atlantik wieder aufgenommen.
tri (Quelle: sda)
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