Donnerstag, 9. Oktober 2008 / 16:58:38
Leuthard: «CO2 muss Preis erhalten»
Thun - Am Nationalen Klima-Forum in Thun haben sich Vertreter aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik mit den Prioritäten im Klimaschutz befasst. Bundesrätin Doris Leuthard forderte mehr wissenschaftliche und wirtschaftliche Innovation.
Schweizer Unternehmen könnten sich im zukunftsträchtigen Markt der nachhaltigen Technologien profilieren, sagte sie vor 500 Teilnehmenden in Thun. Die Technologien sollten gefördert werden, müssten sich aber langfristig am Markt durchsetzen.
Dazu brauche es einen Kostenanreiz, die Treibhausgase zu reduzieren, sagte die Volkswirtschaftsministerin: «Das CO2 muss einen Preis erhalten.» Dies könne nur durch einen internationalen Konsens erreicht werden.
Klimawandel und Armut verknüpft
Auch der ehemalige Chefökonom der Weltbank, Lord Nicholas Stern, mahnte zur Reduktion des CO2-Ausstosses. Nur so könne ein weiterer globaler Temperaturanstieg verhindert werden. Die Probleme Klimawandel und Armut seien zudem eng miteinander verknüpft. Sie müssten also auch gemeinsam angegangen werden.
Der Ökonom, der 2006 mit seinem «Stern-Report» zu den wirtschafltichen Folgen eines zukünftigen Klimawandels Furore machte, warnte auch davor, die Risiken zu unterschätzen. Die Kosten für Massnahmen gegen die globale Erwärmung seien klein im Vergleich zum Ungemach, das drohe.
Parallelen zu Finanzkrise
Stern zog Parallelen zu der gegenwärtigen Krise an den Finanzmärkten. Diese sei genau deswegen entstanden, weil die Akteure in den vergangenen Jahren vergessen hätten, die Risiken richtig einzuschätzen.
Daraus müssten nun Lehren gezogen werden - auch in Bezug zum Klima. Dabei werde viel von den USA und China abhängen.
ht (Quelle: sda)
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