Freitag, 29. August 2008 / 11:27:21
Neue Tierschutz-Verordnung ist «kein grosser Wurf»
Bern - Die neue Tierschutzverordnung, die am Montag in Kraft tritt, enttäuscht den Schweizer Tierschutz (STS). Sie bringe zwar viele Detailverbesserungen, wegweisende Fortschritte seien aber ausgeblieben.
So müssten Mastrinder und Mastschweine auch weiterhin in kahlen, engen Buchten ohne Einstreu und ohne Auslauf ins Freie leben, sagte STS-Geschäftsführer Hansuli Huber gemäss Redetext vor den Medien in Bern. Auch vielen Milchkühen bringe die Revision nichts.
«Wer als Kuh nämlich das Pech hat, im Stall eines Weide-Minimalisten stehen zu müssen - das betrifft jede vierte Kuh - wird auch inskünftig ein tristes Leben führen», so Huber.
Wo strengere Haltungsbedingungen vorgesehen seien, würde sie durch lange Übergangsfristen wieder relativiert. Die Schweiz sei längst nicht mehr in allen Bereichen vorbildlich.
Strengere Regelungen in Österreich
So kenne Österreich teilweise strengere Tierschutzregelungen. Wildtiere seien im Nachbarland im Zirkus beispielsweise verboten, während hierzulande eine Liste ungeeigneter Tiere fehle. Zu kurz kommen in der Schweiz laut STS auch die Zootiere.
Trotz aller Kritik: «Die neue Tierschutzverordnung ist strenger als die bisherige», räumte Huber ein. Zu den «Glückspilzen» zählt der STS Schafe, Ziegen und Pferde, für die es bislang keine konkreten und verbindlichen Schutzvorschriften gab.
Auch die «weltweit einzigartige Beschränkung» der Transportzeiten von Nutztieren auf maximal sechs Stunden, Vorschriften zur Haltung von Hunden und Katzen oder das Verbot des betäubungslosen Kastrierens von Ferkeln verbucht Huber als Erfolg.
dl (Quelle: sda)
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