Sonntag, 24. August 2008 / 15:21:27
Julius-Bär-Präsident verteidigt Bankgeheimnis
Zürich - Der Präsident der Bank Julius Bär, Raymond Bär, stellt sich vor das Schweizer Bankgeheimnis. Er wirft den Kritikern im Ausland vor, «nicht mit offenen Karten» zu spielen.
«Es geht den Kritikern nicht um moralische oder ethische Standards, sonder um harte Wirtschaftspolitik», sagt Raymond Bär im Interview mit der «SonntagsZeitung». «Es geht um Machtpolitik. Vor allem defizitäre Hochsteuerländer kritisieren die Schweiz.»
Man könne alles kritisieren, aber es sei «nicht schwer zu verstehen, weshalb wir angegriffen werden». Er sei stolz, in der Schweiz «in einem Vertrauensstaat» zu leben, sagte Bär. «Bei uns ist der Bürger mündig, in anderen europäischen Ländern wird er entmündigt.»
Bärs Kritik geht an die Adresse Deutschlands, dem das Schweizer Bankgeheimnis im Zusammenhang mit Steuerhinterziehung ein besonderer Dorn im Auge ist. «Einen Misstrauensstaat wie Deutschland können wir nicht wollen.»
Die ganze Problematik müsse «ruhig und sachlich» angegangen werden. Zumal nicht alle Akteure mit offenen Karten spielen würden. So sei allgemein bekannt, dass der US-Bundesstaat Miami «eine Hochburg für unversteuertes Geld aus Lateinamerika ist».
bert (Quelle: sda)
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