Sonntag, 24. August 2008 / 15:05:56
Ökodorf aus Stroh, Lehm und Holz
Siebenlinden - Das Öko-Pionierdorf Siebenlinden in Norddeutschland ist fast ausschliesslich aus natürlichen, regional verfügbaren Rohstoffen Holz, Lehm, Strohballen, «Isoflock» und Hanf gebaut.
Mit Strohballen lassen sich auf einfache Weise hochwärmegedämmte, umweltfreundliche Wohnhäuser erstellen. Strohballen können als Wärme- und Schalldämmende Ausfachung in ein Holzständerwerk eingesetzt und mit Lehm verputzt oder verkleidet werden.
Der Stromverbrauch der genossenschaftlich organisierten Siedlung beträgt 500 kWh pro Bewohner und Jahr, wie aus der Website der Modellsiedlung hervorgeht. Dies ist im Vergleich zum Landesdurchschnitt etwa ein Drittel, weil keine Elektroheizer, -Warmwasserbereiter oder -herde verwendet werden.
Eigenbedarf gedeckt
Mit derzeit über 4m² Photovoltaikanlage pro Bewohner am Netz kann der Eigenbedarf an Strom gedeckt werden. Die Überschüsse werden in das öffentliche Netz gespiesen. Nachts und an trüben Tagen und vor allem im Winter fliesst Strom aus dem Netz zurück.
Die Bewohner denken nach eigenen Angaben deshalb über einen Windgenerator, Wärme-Kraft-Kopplung und Stromspeicherstationen nach.
Geschlossener Wasserkreislauf
Das Dorf hat für sich einen lokal geschlossenen Wasserkreislauf eingerichtet. 35 m³ Grundwasser pro Jahr und Bewohner bzw. knapp 100ltr/Tag werden über 2 Brunnenrohre aus ca. 45 m Tiefe mit je einer Elektropumpe entnommen.
Bis jetzt sind einige Betriebe, z.B. ein Seminarbetrieb, ein Gartenbaubetrieb, eine Schmuckschmiede, ein kleiner Verlag, eine Tischlerei, eine Obstbaumschule und ein Pferde-Fuhr-Betrieb entstanden. In fünf unterschiedlichen Einsatzstellen bietet sich jungen Leuten die Möglichkeit, ein freiwilliges Ökologisches Jahr zu absolvieren.
ht (Quelle: news.ch)
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