Freitag, 22. August 2008 / 11:26:34
Neue Bündner SVP macht Boden gut
Chur - Im Kanton Graubünden ist die Aufspaltung der SVP in die neue SVP und in die Bürgerlich-Demokratische Partei (BDP) voll im Gang. Die blochertreue SVP macht Boden gut und hat sich die Churer Ortspartei ins Boot geholt.
Jon Peider Lemm, Präsident der neuen SVP, sprach von einem Signal. Chur sei die Kantonshauptstadt und deshalb wichtig für seine Partei. In Graubünden sei eben das Gedankengut der SVP Schweiz stark verbreitet. Die neue Partei zählt nach Angaben Lemms inzwischen 1000 bis 1200 Mitglieder.
Die 250 Mitglieder starke Churer SVP entschied sich am Donnerstagabend mit 57 zu 47 Stimmen für die SVP. Gewichtige Parteiexponenten wie die frühere SVP-Präsidentin und heutige Regierungsrätin Barbara Janom Steiner, Nationalrätin Brigitta Gadient und der Churer Stadtpräsident Christian Boner hatten vergeblich für einen Übertritt zur BDP geworben.
Die unterlegenen Parteimitglieder werden in Chur eine BDP-Sektion gründen. Drei von vier Gemeinderäten werden sich ihr anschliessen. «Aus einer starken Fraktion werden zwei schwache Grüppchen», kommentierte das «Bündner Tagblatt».
Übersicht in etwa zwei Wochen
Laufend halten weitere SVP-Sektionen Versammlungen ab und beschliessen über die Parteizugehörigkeit. Eine erste Übersicht über die Entscheide werde in etwa zwei Wochen vorliegen, sagt BDP-Interimspräsident Ueli Bleiker.
Die alte SVP Graubünden, die nach der Wahl von Eveline Widmer-Schlumpf in den Bundesrat von der schweizerischen Mutterpartei ausgeschlossen wurde, zählte rund 3500 Mitglieder. Wieviele davon der kantonalen BDP, die nächsten Mittwoch in Chur offiziell gegründet wird, beitreten, ist noch nicht klar. Geschlossen unter der BDP-Flagge politisieren will vorerst die 32-köpfige Grossratsfraktion der alten SVP.
bert (Quelle: sda)
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