Donnerstag, 14. August 2008 / 08:34:16
Spuhler: «SVP muss zur Leidenschaft zurückkehren»
Aarberg BE - Die SVP will sich wieder auf Sachpolitik konzentrieren und Personalia ad acta legen. Ein prominent besetztes Podium schwor am Mittwoch im bernischen Aarberg rund 300 Parteigänger und Sympathisanten auf die Zukunft ein.
Fünf Nationalräte, ein bernischer Regierungsrat, vier SVP-Grossräte des Kantons Bern sowie ein Mitglied der Jungen SVP sassen auf der Bühne im Hotel Krone in Aarberg. Unter ihnen waren zwei nationale Hochkaräter als Zugpferde: SVP-Präsident Toni Brunner und SVP- Nationalrat und Unternehmer Peter Spuhler.
Der weitgehend harmonisch gehaltene Informationsanlass stand unter dem Motto «Jetzt erst recht». Er sei aus dem fernen Osten gekommen, um zu sehen, wie es im wilden Westen so zu und her gehe, begann Brunner unter dem Gelächter der Anwesenden seine Ausführungen.
Er skizzierte, wofür die SVP steht und was sie stark gemacht hat: die Konzentration auf einige wenige Kernthemen wie die stark wachsende Staatsquote, die Beschneidung der Souveränität, die Asyl- und die Sicherheitspolitik.
Nach den Turbulenzen mit der Abwahl von Christoph Blocher aus dem Bundesrat und der Abspaltung der Bürgerlich-Demokratischen Partei (BDP) gelte es, den Tritt wieder zu finden, nach vorne zu schauen und sich wieder auf Sachpolitik zu konzentrieren, so der Tenor der Motivationsveranstaltung.
Die SVP müsse vom Leiden wieder zur Leidenschaft zurückkehren, sagte Spuhler. Die Abtrünnigen kritisierte er scharf: «Bei Meinungsverschiedenheiten einfach davonzulaufen, das gibt es nicht!» Erst die gute Mischung mache ein gutes Team aus.
«Wir existieren noch»
Spuhler zeigte sich indes zuversichtlich, dass man mit der neuen, jungen Mannschaft am Ruder nun «den Rank» gefunden habe. Die Partei müsse wieder da hin, wo sie stark sei, und auch neue Kernthemen besetzen.
Spuhler wie Brunner bekräftigten, die SVP wolle zurück in den Bundesrat, um so die Konkordanz wieder herzustellen. Brunner bekannte sich auch klar zu einer starken, einsatzfähigen Milizarmee, trotz der Sistierungs-Drohung bei der Beschaffung der neuen Kampfflugzeuge, solange Samuel Schmid das VBS führe.
«Wir existieren noch», freute sich der bernische SVP-Grossrat Fritz Ruchti über den unerwarteten Grossaufmarsch des Publikums. Er empfinde zudem Genugtuung, dass die Be- und Verurteilung von Nichtanwesenden im Rahmen geblieben sei.
Kantonalpräsident und Nationalrat Rudolf Joder betonte, es habe nach der Abspaltung der BDP keinen Massenexodus aus der SVP des Kantons Bern gegeben. Die Lage bezüglich Mitglieder und Sektionen sei stabil und die Ausgangslage damit gut, um erfolgreich weiterzuarbeiten.
ht (Quelle: sda)
Artikel per E-Mail versenden
Druckversion anzeigen
Newsfeed abonnieren
In Verbindung stehende Artikel:
Peter Spuhler: «SVP macht schwierige Zeit durch»
Sonntag, 5. Oktober 2008 / 13:49:10