Dienstag, 5. August 2008 / 13:01:17
Post-Zahlungsverkehr: Ein Drittel per Internet
Bern - Die Schweizerische Post profitiert insgesamt vom Zahlungsverkehr. Sie hat einen Marktanteil von über 50 Prozent. Eine Studie im Auftrag des UVEK macht Vorschläge, wie sich Verluste wegen Bargeldzahlungen am Postschalter eindämmen liessen.
Erstellt wurde die Studie von Hans Geiger vom Institut für Schweizerisches Bankenwesen der Universität Zürich, und zwar im Hinblick auf die Revision des Postgesetzes, wie das Eidg. Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (UVEK) am Dienstag mitteilte.
Insgesamt sei der Zahlungsverkehr für die Post ein rentables Geschäft, hält die Studie fest. Dabei verliert der traditionelle Zahlungsverkehr voraussichtlich an Bedeutung. Am Postschalter hat 2007 noch jede Person im Schnitt 29 Einzahlungen abgewickelt. Rund 30 Prozent des Zahlungsverkehrs der Privatpersonen wird per Internet abgewickelt.
Geiger geht davon aus, dass in Zukunft der traditionelle Zahlungsverkehr am Postschalter an Bedeutung verliert und immer mehr durch Internet-Banking ersetzt wird.
Aufwändiges Geschäft am Postschalter
Mehr als die Hälfte des Gewinns von PostFinance stammt aus Dienstleistungen in der Grundversorgung des Zahlungsverkehrs. Gewinn werfen vor allem die Kontoführung und die Überweisungen ab.
Dem stehen Verluste beim Ein- und Auszahlungsgeschäft am Postschalter gegenüber. Hier fallen hohe Kosten wegen des Unterhalts von Infrastruktur und der Sicherheit an.
Ohne den gesetzlichen Auftrag, eine Grundversorgung anzubieten, würde die Post nach Einschätzungen von Hans Geiger nicht im derzeitigen Umfang Dienstleistungen am Postschalter anbieten.
Würde man die Post verplichten, allen Kunden ein Konto anzubieten und eine Debitkarte auszustellen, so könnte man laut Geiger die Bareinzahlungen ohne Benachteiligung Einzelner ersetzen. Grosse Infrastrukturkosten könnten so eingespart werden.
Eine wichtige Rolle spielt die Post schliesslich bei der Bargeldversorgung, zu der sie gesetzlich verpflichtet ist. Sie erbringt diese Dienstleistung unentgeltlich, was ein Verlustgeschäft darstellt.
fest (Quelle: sda)
Artikel per E-Mail versenden
Druckversion anzeigen
Newsfeed abonnieren
In Verbindung stehende Artikel:
Bundesrat sagt Ja zum elektronischen Geldverkehr
Mittwoch, 14. Oktober 2009 / 11:46:31