Freitag, 25. Juli 2008 / 20:16:55
Schweizer Delegation aus Libyen zurück
Bern - Die bilateralen Beziehungen zwischen der Schweiz und Libyen befänden sich «in der Krise», sagte das EDA am späten Nachmittag vor den Medien in Bern. Die beiden Schweizer sitzen noch immer in Tripolis in Untersuchungshaft.
Jetzt gehe es darum, Mittel und Wege zu finden, die aus der Krise führen. «Das ist eine schwierige Arbeit, das will ich ihnen nicht verheimlichen,» sagte Jean-Philippe Jeannerat, Sprecher des Eidg. Departements für auswärtige Angelegenheiten (EDA), weiter.
Die Lage der beiden Schweizer, welche sich in Tripolis in Untersuchungshaft befinden, sei nach wie vor sehr beklagenswert. Sie müssen unter widrigen hygienischen Verhältnissen eine Zelle mit 20 anderen Gefangenen teilen. Den Schweizern werden Verstösse gegen die Immigrations- und Aufenthaltsgesetze vorgeworfen.
«Wir machen uns noch immer Sorgen»
Inzwischen haben die beiden Schweizer das erste Mal mit einem Anwalt gesprochen. Nach wie vor ist es den Botschaftsvertretern nicht gelungen, direkte Gespräche im Rahmen des konsularischen Schutzes mit ihnen zu führen. «Wir machen uns noch immer Sorgen um unsere Mitbürger», sagte Jeannerat vor den Medien in Bern.
Italien hat sich inzwischen als Vermittlerin in der Krise zwischen der Schweiz und Libyen angeboten. Wenn die Schweiz dies wünsche, könnte Italien mit Gaddafi sprechen, sagte Alfredo Mantico, Untersekretär im italienischen Aussenministerium gegenüber dem Tessiner Radio Rtsi. Italien führt seit 30 Jahren intensive Beziehungen zum libyischen Staatschef Muammar el Gaddafi.
Nachdem Hannibal, einer der Söhne Gaddafis, und seine hochschwangere Ehefrau vergangene Woche in Genf wegen mutmasslicher Misshandlungen von Hauspersonal zwei Tage in Polizeihaft verbracht hatte, sind die Beziehungen zwischen Libyen und der Schweiz getrübt. Libyen verlangt eine Entschuldigung der Schweiz. Zudem soll sie den Fall ad acta legen
dl (Quelle: sda)
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