Dienstag, 22. Juli 2008 / 15:23:19
Entlassungen: Siemens einigt sich mit Personal
München - Siemens hat sich mit den Arbeitnehmervertretern grundsätzlich über den geplanten Stellenabbau geeinigt. Die Einschnitte würden ohne betriebsbedingte Kündigungen vollzogen, teilten Betriebsrat und IG Metall mit.
In einem Eckpunktepapier verpflichte sich der Technologiekonzern zudem, bis Ende September 2010 keine Standorte zu schliessen oder zu verlagern. «Mit der Zusicherung, dass der Konzernumbau ohne betriebsbedingte Kündigungen erfolgt, kommt Siemens der wichtigsten Forderung der IG Metall nach», sagte IG-Metall-Chef Berthold Huber.
Siemens plant den Abbau von weltweit knapp 17'000 Arbeitsplätzen, davon rund 5250 in Deutschland und rund 500 in Österreich. Siemens wollte sich zum Inhalt der Einigung zunächst nicht äussern.
Nach Angaben von Betriebsrat und IG Metall wird die ursprünglich zum Verkauf gestellte Industriemontagesparte SIMS mit ihren 1200 Mitarbeitern gemäss der Einigung im Konzern verbleiben und saniert. Generell solle der Stellenabbau vor allem über Altersteilzeit und Abfertigungen erreicht werden.
Entgegenkommen an Konzernspitze
Die Arbeitnehmervertreter sicherten im Gegenzug eine schnelle Einigung über weitere Details zu. Bis Mitte August soll das Eckpunktepapier konkreter gefasst und der Sozialplan erarbeitet sein. Ende August wolle der Gesamtbetriebsrat dann einen abschliessenden Beschluss fassen.
Damit erfüllen die Arbeitnehmervertreter einen der dringlichsten Wünsche der Siemens-Spitze, die die Kosten für den Stellenabbau möglichst bis Ende September verbuchen will.
Finanzchef Joe Kaeser kann die Lasten dann gegen den Milliardengewinn aus dem Verkauf der Autozuliefersparte VDO verrechnen und so die Steuerlast des Unternehmens mindern.
ht (Quelle: sda)
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