Donnerstag, 17. Juli 2008 / 17:57:01
J.P. Morgan verdaut Kreditkrise recht gut
New York - Der amerikanische Finanzkonzern J.P. Morgan Chase verdaut die Kreditkrise trotz einer erneuten Gewinnhalbierung nach wie vor besser als die meisten Konkurrenten.
Die nach Börsenwert inzwischen grösste US-Bank verdiente im zweiten Quartal unter dem Strich rund 2 Mrd. Dollar und schnitt damit besser als von Experten erwartet ab.
Konzernchef Jamie Dimon warnte dennoch vor einer weiterhin sehr schwachen US-Wirtschaft mit Problemen für die Finanzmärkte. «Diese Faktoren werden unser Geschäft wohl für den Rest des Jahres oder länger belasten», sagte er in New York.
In Folge der Kreditkrise musst die Bank weitere Wertberichtigungen von 1,1 Mrd. Dollar vornehmen. Insgesamt summieren sich die Abschreibungen seit dem verschärften Ausbruch der Finanzmarktkrise im vergangenen Sommer damit auf mehr als 10 Mrd. Dollar.
Vorsorge für faule Kredite
Im Rahmen der spektakulären Übernahme der von der Pleite bedrohten Investmentbank Bear Stearns erlitt J.P. Morgan Chase im zweiten Quartal Verluste von mehr als einer halben Milliarde Dollar.
Dimon hatte sich die in der Kreditkrise gescheiterte Bank zum Schnäppchenpreis geholt. Überdies erhöhte J.P. Morgan die Vorsorge für womöglich faule Kredite um 1,3 Mrd. Dollar auf nun fast 14 Mrd. Dollar. Die Zahl der Ausfälle werde wohl steigen, sagte Finanzchef Michael Cavanagh.
Die Anleger honorierten die besser als erwarteten Ergebnisse: Die Aktie legte zum Handelsstart massiv zu. Bereits am Vortag hatten die zuletzt drastisch gefallenen Finanzwerte nach überraschend guten Zahlen der US-Bank Wells Fargo ein Kursfeuerwerk erlebt.
ht (Quelle: sda)
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