Dienstag, 1. Juli 2008 / 18:40:16
UBS-Aktie sackt auf Allzeit-Tief ab
Zürich - Enttäuschte UBS-Aktionäre kehren der angeschlagenen Bank in Scharen den Rücken und werfen ihre Papiere auf den Markt. Erstmals seit der Fusion von Bankgesellschaft und Bankverein vor über zehn Jahren fiel der Kurs unter die Marke von 20 Franken.
Am frühen Dienstagnachmittag sackte die UBS-Aktie auf ein Allzeit-Tief von 19.81 Fr. ab. Sie schloss bei 20.30 Franken. Das ist ein Minus von 5,3 Prozent zum Schlusskurs vom Montag. Bereits am Montag hatte der Titel 4,3 Prozent eingebüsst. Zu Jahresbeginn war die UBS-Aktie noch 52.40 Fr. wert.
Die Ankündigung, dass vier Verwaltungsräte ihren Sessel räumen, konnte den Abwärtstrend nicht stoppen. Die Analysten begrüssten zwar die geplante Erneuerung des Aufsichtsgremiums und die überarbeiteten Regeln zur guten Unternehmensführung (Corporate Governance).
Doch die Risiken - sowohl wegen der Finanzkrise als auch im Zusammenhang mit der Steueraffäre in den USA - seien weiterhin gross, sagten Analysten. Solange dazu keine Klarheit herrsche, dürfte eine substanzielle Kurserholung kaum möglich sein, hiess es etwa bei Wegelin.
Abwärtsspirale
Negativ für die Aktien wirkte sich auch aus, dass Merrill Lynch die UBS von der «Europe 1 List» gestrichen hat. Und an der US-Börse war die Aktie von Lehman Brothers um fast 11 Prozent gefallen, was den Abwärtstrend verstärkte.
Als die UBS-Aktie mehr als einen Franken unter den Ausgabekurs der letzten Kapitalerhöhung fiel, löste dies laut Händlern weitere Verkäufe von frustrierten Anlegern aus. Diese warfen ihre Papiere auf den Markt - und liessen damit die Abwärtsspirale noch schneller drehen.
ht (Quelle: sda)
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