Samstag, 28. Juni 2008 / 10:45:09
Pelli wirbt um dissidente SVP-Mitglieder
Olten - FDP-Parteipräsident Fulvio Pelli will dissidenten SVP-Mitgliedern eine politische Heimat bieten. Die FDP sei offen für Wähler und Mandatsträger, die der «Totalopposition den Rücken kehren», sagte Pelli vor den Delegierten in Olten SO.
Die FDP Schweiz lade alle zur Zusammenarbeit ein, die eine Sachpolitik statt «polemische Problembewirtschaftung» wollten, betonte der Tessiner Nationalrat an der Delegiertenversammlung. Die Schweiz brauche einen liberalen Gegenpol gegen die Bremser von Rechtsaussen und Links.
Die FDP wolle Verantwortung übernehmen. Pelli sprach sich gegen eine Koalition mit der CVP aus. Eine gemeinsame politische Linie mit der CVP sei leider kaum möglich. Je mehr die CVP von Koalition rede, desto mehr stimmten CVP und Linke zusammen. Eine Koalition der Mitte werde es nicht geben.
«Mitte als Unfähigkeit»
Die Mitte sei kein Programm, sondern die «Unfähigkeit, eine Linie zu haben», sagte Pelli. Die FDP habe eine bürgerliche, liberale Linie und diese rechts der Mitte. Sie stehe für mehr Arbeitsplätze, nationalen Zusammenhalt, gesicherte Sozialwerke sowie für einen schlanken Staat.
Die FDP habe weder vor dem Volk noch vor Populisten Angst. Dies sagte Pelli mit Blick auf die Weiterführung des freien Personenverkehrs und deren Ausdehnung auf Bulgarien und Rumänien. Dass die Bilateralen ohne zusätzliche flankierende Massnahmen dem Volk vorgelegt würden, sei wichtiger als die taktische Frage um das Paket.
Fusion mit Liberalen
Er spüre Rückenwind, sagte der Parteipräsident. Freisinnige und Liberale würden im Herbst fusionieren. Eine neue Partei entstehe. Er rief die Delegierten zur Geschlossenheit auf. Gewinnen könnten die Freisinnigen nur mit Teamarbeit, mit Vertrauen in die eigenen Ideen und in die eigene Streitkultur.
ht (Quelle: sda)
Artikel per E-Mail versenden
Druckversion anzeigen
Newsfeed abonnieren
In Verbindung stehende Artikel:
Peter Spuhler: Spaltung hätte verhindert werden können
Sonntag, 29. Juni 2008 / 13:40:00