Mittwoch, 25. Juni 2008 / 10:35:24
Maori-Ureinwohner werden für Enteignungen entschädigt
Wellington - Die neuseeländische Regierung will Unrecht, das den Maori-Ureinwohnern angetan wurde, wieder gutmachen. Sie zahlt für die Enteignung zahlreicher Ländereien eine Rekordentschädigung.
Ein Kollektiv aus sieben Stämmen erhält Waldgüter und -vermögen im Wert von insgesamt über 400 Millionen Neuseeland-Dollar (rund rund 310 Millionen Franken), wie aus der unterzeichneten Einigung hervorgeht.
Danach bekommen rund 100'000 Maori im Zentrum des Landes 176'000 Hektar kommerzielle Waldfläche im Wert von mehr als 195 Millionen Neuseeland-Dollar, 223 Millionen Dollar aufgelaufene Pachtgelder sowie jährliche Pachtzahlungen von rund 13 Millionen Dollar.
Zur Unterzeichnung des Abkommens erschienen rund 700 Maori im Parlament in Wellington. Das Stammeskollektiv werde nun zum grössten privaten Waldeigentümer Neuseelands, sagte Sprecher Tamati Kruger. «Wir werden wichtige Investoren im Waldsektor, und das zurückgegebene Land ist kulturell bedeutend für uns», fügte er hinzu.
Vertrag nicht eingehalten
Die Einigung ist Teil eines Prozesses, mit dem die Maori für den Raub von Land und anderen Ressourcen entschädigt werden sollen. In den 1990er Jahren wurden bereits drei grosse Entschädigungsabkommen geschlossen, die jeweils 170 Millionen Dollar wert waren.
In dem 1840 unterzeichneten Vertrag von Waitangi hatte die britische Kolonialmacht den Maori versprochen, sie dürften ihr Land und ihre Schätze behalten.
Dies wurde aber nicht eingehalten, mit der Ankunft britischer Siedler Mitte des 19. Jahrhunderts wurde den Maori ein Grossteil ihres Landes weggenommen. Die Maori machen rund 15 Prozent der 4,2 Millionen Einwohner Neuseelands aus.
smw (Quelle: sda)
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