Mittwoch, 13. Februar 2008 / 09:06:45
Australien entschuldigt sich erstmals bei Ureinwohnern
Sydney - Australiens Regierungschef Kevin Rudd hat sich bei den Ureinwohnern seines Landes entschuldigt. In einer Rede vor dem Parlament bat Rudd die Aborigines um Verzeihung für das Unrecht, das ihnen in zwei Jahrhunderten weisser Siedlerherrschaft angetan wurde.
Bis in die 70er Jahre waren Kinder von Aborigines gewaltsam ihren Familien weggenommen worden. Die Regierungsbehörden platzierten die Kinder in Heimen oder Pflegefamilien, um die Eingliederung der Aborigines-Nachkommen in die weisse Gesellschaft zu fördern.
«Wir entschuldigen uns für den Schmerz, das Leid und die Kränkung dieser gestohlenen Generationen, ihrer Nachfahren und der betroffenen Familien», heisst es in der vorab veröffentlichten Erklärung. «Wir entschuldigen uns für die Erniedrigung und Demütigung, die einem stolzen Volk und einer stolzen Kultur damit zugefügt wurden.».
Verbesserung der Beziehungen
Die im November gewählte Mitte-links-Regierung bemüht sich um eine Verbesserung der Beziehungen zu den Aborigines, die heute noch 470'000 von 21 Millionen Australiern ausmachen. Die Entschuldigung zum Auftakt der neuen Legislaturperiode am Mittwoch gilt als historische Geste, Rudds Amtsvorgänger hatten dies stets abgelehnt.
Stammesälteste der Aborigines veranstalteten auf Einladung des Premierministers im Parlament erstmals eine Begrüssungszeremonie für die neue Regierung. Das Ritual leitete Matilda House-Williams, die Stammesälteste der Ngambri, auf deren früherem Siedlungsgebiet das Parlamentsgebäude steht.
fest (Quelle: sda)
Artikel per E-Mail versenden
Druckversion anzeigen
Newsfeed abonnieren
In Verbindung stehende Artikel:
Australisches Unterhaus erklärt Aborigines zu ersten Einwohnern
Mittwoch, 13. Februar 2013 / 11:18:00