Montag, 9. Juni 2008 / 18:41:22
Schweizer Börse leichter: Turbulenter Handel in UBS
Zürich - Die Schweizer Börse hat am Montag leicht nachgegeben. Der hohe Ölpreis und ein schwacher Dollar sowie Sorgen im Hinblick auf Inflation und Konjunktur trübten die Stimmung, die durch das schwache Abschneiden der US-Bank Lehman Brothers noch zusätzlich beeinträchtigt wurde.
Geprägt war der Sitzungsverlauf auch von grossen Schwankungen in den Aktien und Anrechten der Grossbank UBS, deren Kapitalerhöhung am Montag zu Ende geht. Gegen Schluss sorgten Käufe in defensiv eingestuften Aktien für eine Erholung des Gesamtmarktes.
Der SMI der Standardwerte, der am Freitag 2,4 Prozent verloren hatte, sank bis 7268 Punkte und notierte kurz vor Schluss um 0,1 Prozent tiefer bei 7377 Zählern. Der breite SPI sank 0,2 Prozent auf 6225 Punkte.
Turbulenter Handel in UBS-Aktien und -Anrechten
Einen äusserst turbulenten Tag durchlebten die Aktien und Anrechte der Grossbank UBS. Weiterhin standen die Papiere unter dem Einfluss der Kapitalerhöhung. Zur Eröffnung sackte der Preis der Anrechte zum Bezug neuer Aktien bis auf fünf Rappen ab und zog die UBS-Aktie um fast zehn Prozent in die Tiefe.
Erst am frühen Nachmittag entschloss sich die Börse, die Transaktionen als Mistrades zu behandeln und sie wieder rückgängig zu machen. Parallel dazu wurde der Handel mit UBS-Papieren für eine runde halbe Stunden ausgesetzt. «Die Verwirrung im Markt war komplett», sagte ein Zürcher Händler.
Gegen Schluss lag die UBS-Aktie noch um gut zwei Prozent im Minus bei 24.06 Franken. Das Anrecht verlor im Tagesverlauf rund 20 Prozent auf 1,0 Franken. Am Freitag ist dann der erste Handelstag der neuen UBS-Aktie. Ebenfalls für Druck auf dem UBS-Kurs sorgten Meldungen in der Wochenendpresse über mögliche Verluste im zweiten Quartal und die Probleme der Bank in den USA.
Credit Suisse und Julius Bär tendierten ebenfalls rund um rund zwei Prozent schwächer.
Von der neu aufgeflammten Verunsicherung im Zusammenhang mit der Kreditkrise profitierten defensive Werte wie Nestle, oder Roche, die um 1,5 respektive 0,7 Prozent zulegten und damit den Markt stützten.
Dollar und Erdöl belasten Industriewerte
Die Aktien exportorientierter Unternehmen etwa aus der Chemie- und Maschinenindustrie litten zunehmend unter dem hohen Ölpreis und dem schwachen Dollar. Zudem rechneten Marktteilnehmer damit, dass allzu starke Zinserhöhungen die Konjunktur beeinträchtigen könnten.
So schwächten sich die Clariant- und Ciba-Aktien, die in der Vorwoche noch von spekulativen Käufen profitiert hatten, deutlich ab. Auch Papiere von ABB, Holcim oder Sulzer zählten zu den tiefer gehandelten Werten.
Weitere Einbussen verbuchten auch die Aktien des Zahnimplantate-Herstellers Nobel Biocare, die 3,4 Prozent nachgaben. Händler verwiesen auf die Einbussen vom Freitag, nachdem Nobel-Chef Domenico Scala auf einem Investorentreffen erklärt hatte, dass das zweite Quartal herausfordernd sei. Zudem dämpfe auch die Sorge um die US-Konjunktur die Nachfrage nach Nobel-Aktien. Übernahmespekulationen hatten zuletzt den Titel kräftig steigen lassen, nachdem er zuvor massiv gefallen war.
Einbruch der Hiestand-Aktien
Die Hiestand-Aktien sanken nach anfänglichen Gewinnen um 7,5 Prozent auf 1853 Franken. Der Tiefkühlbackwarenhersteller und die irische IAWS schliessen sich zu Aryzta zusammen. Aryzta werde an der SWX Swiss Exchange sowie an der irischen Börse kotiert sein. Die ZKB sprach dabei von einem etwas enttäuschenden Umtauschverhältnis.
smw (Quelle: sda)
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