Sonntag, 8. Juni 2008 / 16:41:58
Ägypten verbietet Heirat unter 18 Jahren
Kairo - In Ägypten sind künftig Beschneidungen von Mädchen und Hochzeiten unter 18 Jahren verboten. Ein entsprechendes Gesetz hat am Wochenende das Parlament in Kairo verabschiedet. Es stiess nach Medienberichten auf scharfe Kritik.
Die Muslimbruderschaft sieht in dem neuen Gesetz, das sofort in Kraft treten soll, einen Widerspruch zu Rechtsprechung des Islams. Die Islamisten-Organisation strebt einen islamischen «Marsch durch die Institutionen» an.
Wer sich an einer Beschneidung beteiligt, dem droht nach dem neuen Gesetz eine Gefängnisstrafe zwischen drei Monaten und zwei Jahren oder eine Geldstrafe bis zu 940 US-Dollar. Nur bei «medizinischer Notwendigkeit» soll die Beschneidung von Mädchen noch erlaubt sein. Sie ist eine weit verbreitete Sitte in Ägypten, die wegen der Infektionsgefahr sogar zum Tode führen kann.
Das neue Heiratsverbot betrifft Frauen und Männer unter 18 Jahren. Bislang galt bei Mädchen eine Altersgrenze von 16 Jahren. Wer legal heiraten will, muss sich den Berichten zufolge in Zukunft zuvor auch medizinischen Tests unterziehen. Mit dieser Massnahme soll die hohe Zahl an Neugeborenen mit Gendefekten verringert werden.
smw (Quelle: sda)
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