Montag, 2. Juni 2008 / 10:19:59
Ausländische Presse hofft auf Trendwende
Brüssel - Im umliegenden Ausland ist die Volksabstimmung zur Einbürgerung durchaus zur Kenntnis genommen worden. Nach dem «Debakel für den Volkstribun Blocher», so «Spiegel online», wird auf eine Trendwende gehofft.
«Eine Woche vor Beginn der Fussball-Europameisterschaft hat das Schweizer Volk sich selbst die Peinlichkeit erspart, vor den Augen der Welt als Nation engstirniger Fremdenfeinde dazustehen», schreibt «Der Standard».
«Das überraschend klare Nein zum Einbürgerungs-Volksbegehren, das der Willkür Tür und Tor geöffnet hätte, ist einerseits ein Bekenntnis der Schweizer zum demokratischen Rechtsstaat, zu Anstand und Respekt; und es ist andererseits eine schwere Niederlage für die rechtskonservative Volkspartei SVP», so die liberale Wiener Zeitung weiter.
«Die Presse» betont ebenfalls die «Abfuhr für Blocher-Partei bei 'Schweizermacher-Votum'». Auch dieses österreichische Blatt unterstreicht, dass ein Imageschaden abgewendet worden sei: «Damit schoss die Schweiz als Gastgeberland der Fussball-EM kein Eigengoal.»
«Nein zur Rechten»
Verschiedene deutsche Zeitungen betonen, wie «Der Tagesspiegel», den «Rückschlag» und die «herbe Niederlage» («Badische Zeitung») für die SVP. Die Schweiz sage «Nein zur Rechten», titelt die italienische «La Reppublica».
Für «Spiegel online» legt das Abstimmungsresultat nahe, dass sich alt Bundesrat Christoph Blocher «verspekuliert» habe.
«Es ist allerdings noch viel zu früh, Blocher abzuschreiben», warnt der Autor - und verweist auf die voraussichtliche Abstimmung zur Personenfreizügigigkeit. Da bahne sich «der nächste grosse Kampf» bereits an.
rr (Quelle: sda)
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