Sonntag, 1. Juni 2008 / 22:29:03
Medien: Clinton in Puerto Rico weit vor Obama
San Juan - Hillary Clinton hat gemäss Medienberichten die Vorwahlen der US-Demokraten in Puerto Rico gewonnen. Bestimmt wurden dabei 55 Delegierte für den Nominierungsparteitag im August.
Clinton liege «mit weitem Abstand» vor ihrem Konkurrenten Barack Obama. Seine Führung in der Gesamtwertung konnte Clinton allerdings nicht aufholen, wie die US-Fernsehsender Fox, MSBNC und CNN kurz nach Schliessung der Wahllokale übereinstimmend berichteten.
Die Sender nannten noch keine konkreten Zahlen. Umfragen hatten zuvor 55 Prozent der Stimmen für Clinton vorausgesagt, für Obama dagegen lediglich 42 Prozent.
Laut MSNBC lag die Wahlbeteiligung bei nur zehn Prozent. Rund 2,4 Millionen Wähler konnten ihre Entscheidung zwischen den beiden Präsidentschaftsaspiranten treffen. Puerto Rico, das bis 1898 zu Spanien gehörte, ist kein US-Bundesstaat. Die Karibikinsel ist aber mit den USA assoziiert.
Nicht wahlberechtigt
Die Bewohner des «Freistaats» Puerto Rico haben zwar die US-Staatsbürgerschaft, bei der Präsidentschaftswahl im November sind sie aber im Gegensatz zu den parteiinternen Vorwahlen nicht stimmberechtigt. Die meisten Wähler sind spanischsprachige Latinos, die bislang zu Clintons Kernklientel zählten.
Die grösste Oppositionspartei PIP, die nach Unabhängigkeit strebt, wertete die Vorwahl als «kolonialistischen Akt» und rief zum Boykott auf. Tausende Menschen kamen in der Hauptstadt San Juan zu einer Protestkundgebung gegen den «Wahlzirkus» zusammen.
Noch zwei Abstimmungen
Nach rund fünfmonatigem Dauerwahlkampf enden die Vorwahlen am Dienstag mit zwei Abstimmungen in den Bundesstaaten Montana und South Dakota. Diese dürfte gemäss bisherigen Voraussagen Obama gewinnen.
Offiziell wird der Parteitag in Denver entscheiden, wer bei der Präsidentenwahl am 4. November gegen den designierten republikanischen Kandidaten John McCain antritt. Die Parteiführung der Demokraten dringt aber auf eine rasche Entscheidung.
fest (Quelle: sda)
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