Mittwoch, 14. Mai 2008 / 19:14:44
Helfer befürchten bis zu 20'000 Tote in China
Peking - Zwei Tage nach dem schlimmsten Erdbeben in China seit drei Jahrzehnten fehlt es den Überlebenden am Nötigsten - an Trinkwasser, Nahrung und Zelten. Helfer rechnen mit bis zu 20'000 Toten.
Rund 40'000 Menschen wurden noch unter den Trümmern in der südwestchinesischen Provinz Sichuan vermisst. Ihre Überlebenschancen verschlechterten sich stündlich. Einige zehntausend Menschen waren verletzt. Zehntausende Obdachlose verbrachten die zweite Nacht unter freiem Himmel.
Ministerpräsident Wen Jiabao versicherte den Überlebenden das Mitgefühl seiner Regierung. «Ihr Schmerz ist unser Schmerz», sagte der Regierungschef bei einem Besuch in der besonders hart getroffenen Region Beichuan.
Erst 14'463 Erdbebentote waren offiziell bestätigt, wie die amtliche Nachrichtenagentur Xinhua berichtete. Die Toten in den schwer betroffenen Ortschaften in Wenchuan waren nicht mitgerechnet.
Mehr Soldaten und medizinisches Personal
Wegen des besseren Wetters konnten erstmals Helikopter eingesetzt werden, um Hilfsgüter und Verletzte zu transportieren. Staats- und Parteichef Hu Jintao rief das Politbüro zu einer Krisensitzung zusammen. Das höchste Machtgremium entsandte noch mehr Soldaten und medizinisches Personal ins Katastrophengebiet.
Die örtlichen Behörden wurden aufgefordert, den Überlebenden ausreichend Nahrung, Kleidung und Unterkunft zu geben. Die Armee hat 47'000 Soldaten ins Erdbebengebiet entsandt und weitere 30'000 mobilisiert. 22 Militärflugzeuge, 12 zivile Maschinen und 18 Helikopter waren im Einsatz.
Hilfe durch ausländische Suchtrupps lehnte die Führung in Peking mit dem Verweis auf die zerstörte Infrastruktur weitgehend ab.
Das Erdbeben am Montag war mit einer Stärke von 7,8 das folgenschwerste seit 32 Jahren. 1976 waren bei einem Beben in der nordostchinesischen Stadt Tangshan unweit von Peking 242'000 Menschen ums Leben gekommen.
smw (Quelle: sda)
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