Sonntag, 4. Mai 2008 / 17:45:41
China setzt Kritik am Dalai Lama trotz Gesprächen fort
Dharamsala - Erstmals seit den Unruhen in Tibet vor zwei Monaten sind Vertreter Chinas und des Dalai Lama zusammengekommen. Während Präsident Hu Jintao sich vorsichtig optimistisch äusserte, wurde die Kritik am Dalai Lama erneuert.
Bei dem Treffen in der südlichen Stadt Shenzhen einigten sich beide Seiten auf weitere Gespräche zu einem «angemessenen Zeitpunkt», wie die Nachrichtenagentur Xinhua meldete. Es war das erste Treffen seit einem Jahr. Es wurde von China unter wachsendem internationalen Druck Ende April akzeptiert.
«Ich hoffe, dass das Gespräch positive Ergebnisse bringt», hatte Hu der japanischen Nachrichtenagentur Jiji Press zuvor gesagt. Zugleich zog er aber die Glaubwürdigkeit der Gesandten des Dalai Lama in Zweifel. «Wir müssen nicht nur darauf achten, was sie sagen, sondern auch darauf, was sie tun.»
Gemäss der Nachrichtenagentur Reuters handelt es sich bei den Gesandten des Dalai Lama in Shenzen um Lodi Gyari und Kelsang Gyaltsen, die das geistliche Oberhaupt der Tibeter sonst in Washington und in der Schweiz repräsentieren. Einzelheiten über die Gespräche werden nach Angaben der tibetischen Seite nicht vor der Rückkehr der Gesandten am Mittwoch erwartet.
Der Chef der Exilregierung, Samdhong Rinpoche, dämpfte mit Blick auf die angespannte Lage in Tibet aber Erwartungen an das Treffen.
Gemäss den Exil-Tibetern starben bei den Unruhen im März etwa 200 Menschen. Die chinesischen Behörden sprechen von 21 Opfern, die von «Aufständischen» und «Randalierern» getötet worden seien.
smw (Quelle: sda)
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