Mittwoch, 30. April 2008 / 18:05:26
SP-Präsident Levrat fordert höhere Löhne
St. Gallen - SP-Präsident Christian Levrat hat am Mittwoch zum «Tag der Arbeit» höhere Löhne für alle und eine Modernisierung der Sozialwerke gefordert. Die Gewinne der Unternehmen müssten gerechter verteilt werden, sagte Levrat in St. Gallen.
Die vorgezogene 1.-Mai-Kundgebung stand unter dem Motto «Sozialer Fortschritt - jetzt!». Am Demonstrationszug vom Bahnhof durch die Innenstadt zum Blumenmarkt beteiligten sich mehrere hundert Personen.
Die Produktivitätsgewinne der Unternehmen müssten auch den Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern zukommen, nicht nur den Aktionären und Managern, erklärte der Präsident der SP Schweiz gemäss Redetext.
Sozialer Fortschritt müsse sich zuallererst in einer allgemeinen Lohnerhöhung niederschlagen. «Es ist stossend, wenn eine Minderheit der Reichsten die Früchte des Wachstums allein erntet», so Levrat. Die Entschädigungen für Aktionäre und Manager würden immer unverschämter.
Schluss mit Tieflöhnen
Die Verteilung sei deshalb ein zentraler Punkt bei den Erneuerungsplänen der Linken. Noch heute verdienten in der Schweiz 11 Prozent der Angestellten für eine Vollzeitarbeit weniger als 3500 Franken. Mit Tieflöhnen müsse Schluss sein. Auch die Frauen dürften beim Lohn nicht länger diskriminiert werden.
Levrat forderte eine Erneuerung der Sozialversicherungen. Bei der AHV müssten alle die Möglichkeit haben, ab 62 eine vollständige Rente zu beziehen. Für dieses Ziel kämpften die Gewerkschaften mit ihrer Initiative für ein flexibles Rentenalter.
Reformen seien auch bei der Arbeitslosen- und der Invalidenversicherung (IV) notwendig. Leistungskürzungen dürfe es nicht geben. Es gehe darum, diesen Versicherungen einen neuen Zweck zu geben, «den der beruflichen Wiedereingliederung», sagte der SP-Politiker.
Spitze gegen SBB-Führung
Für sozialen Fortschritt brauche es den nationalen Zusammenhalt - geografisch, sprachlich und kulturell. Dieser Zusammenhalt sei Angriffen ausgesetzt, etwa indem «Technokraten aus Basel» in den Werkstätten von SBB Cargo in Bellinzona ohne Diskussion Hunderte von Arbeitsplätzen streichen wollten.
Levrat rief zum Schluss seiner Rede zu «mehr Einigkeit, mehr Mobilisierung, mehr Entschlossenheit» im Kampf gegen den «starken Sog» des sozialen Rückschritts auf. Motive für diesen Sog seien Geld und Angst.
smw (Quelle: sda)
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