Donnerstag, 10. April 2008 / 18:34:26
Bush will Zahl der Soldaten im Irak konstant halten
Washington - Die Zahl der US-Truppen im Irak soll konstant bleiben. Dies kündigte US-Präsident George W. Bush am Donnerstag in einer Rede in Washington an. Damit folgt er den Empfehlungen seines Irak-Kommandanten David Petraeus.
Nach dem bereits eingeleiteten und bis Juli abgeschlossenen Abzug von fünf der 20 US-Kampfbrigaden im Irak werde es zunächst keine Verringerung geben, sagte Bush. Er kündigte ausserdem an, die reguläre Einsatzdauer der US-Soldaten im Irak ab August von 15 auf 12 Monate zu verkürzen. Bushs Nachfolger wird im November gewählt.
Weitere Entscheidungen über einen Truppenabzug will Bush von einer neuerlichen Lagebeurteilung der Situation vor Ort frühestens im Sommer abhängig machen. Einen Termin nannte er nicht. General Petraeus solle für die Evaluierung «alle Zeit erhalten, die er braucht».
Die im vergangenen Jahr erfolgte Aufstockung der US-Truppen habe auf breiter Front Erfolge gezeitigt, sagte der Präsident. «Vor 15 Monaten waren wir noch in der Defensive, heute haben wir wieder die Initiative.» Bei der Stabilisierung des Landes hätten irakische und US-Einheiten «beträchtliche Erfolge» erzielt.
«Wir sind nun dabei, einen vernichtenden Schlag gegen 'das Terrornetzwerk' Al-Kaida auszuführen», sagte Bush.
Eigentliche Reduktion erwartet
Irak-Kommandant Petraeus hatte am Dienstag vor dem US-Senat empfohlen, nach dem laufenden Abzug von fünf Kampfbrigaden ab Juli mindestens eineinhalb Monate Pause einzulegen, um danach die Möglichkeit einer weiteren Truppenreduktion zu prüfen. Die Zahl der US-Soldaten dürfte von derzeit 158'000 auf etwa 140'000 im Juli sinken.
Mit seiner Entscheidung zur Verkürzung der Einsatzdauer folgte Bush einem weit verbreiteten Wunsch innerhalb der Streitkräfte. Mit der Massnahme solle «die Bürde für unsere Soldaten und deren Familien verringert werden», sagte Bush. Er sicherte ausserdem zu, dass jeder Soldat mindestens zwölf Monate in den USA verbringen soll, ehe er erneut in den Irak abkommandiert wird.
Erst im vergangenen Jahr war die Einsatzdauer wegen Personalmangels von 12 auf 15 Monate erhöht worden, was unter Soldaten zu beträchtlichem Unmut geführt hatte.
Warnung an den Iran
Bush warnte in seiner Ansprache erneut den Iran vor Versuchen, das Nachbarland Irak zu destabilisieren. «Das Regime Teheran steht vor der Wahl», sagte Bush.
«Es kann in Frieden mit seinem Nachbarn leben und von starken wirtschaftlichen und kulturellen und religiösen Bindungen profitieren, oder es kann weiterhin illegale militante Gruppen bewaffnen und finanzieren und ausbilden.» Sollte der Iran «die falsche Entscheidung treffen, wird Amerika handeln», drohte Bush.
fest (Quelle: sda)
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