Mittwoch, 9. April 2008 / 13:00:00
Anspannung vor Fackellauf in San Francisco
San Francisco - Nach den Ausschreitungen in London und Paris gegen den olympischen Fackellauf stellt sich auch San Francisco auf Massendemonstrationen ein. Zehntausende Demonstranten und Zuschauer wurden in der kalifornischen Stadt erwartet.
An der zehn Kilometer langen Strecke entlang der Hafenpromenade hat die Polizei Absperrungen aufgestellt. Die Route könnte kurzfristig verändert und der Lauf vorzeitig abgebrochen werden, kündigte Bürgermeister Gavin Newsom an.
Die Sicherheitsvorkehrungen seien deutlich verschärft worden. Die Stadt mobilisierte mehrere tausend Polizisten. Ein 14-jähriges Mädchen, das zu den 80 ausgewählten Fackelträgern zählte, sei aus Angst vor möglichen Ausschreitungen abgesprungen, berichtete der lokale Fernsehsender «Channel 4».
Bereits am Dienstag hatten tausende Menschen in San Francisco friedlich aber lautstark gegen die Tibet-Politik Chinas protestiert.
Friedensnobelpreisträger Tutu ruft zu Boykott auf
Der südafrikanische Friedensnobelpreisträger Desmond Tutu rief derweil zum Boykott der Olympia-Eröffnungsfeier auf. Er appellierte an die Staatschefs in aller Welt, der Zeremonie in Peking aus Solidarität mit dem tibetischen Volk fernzubleiben. Er hoffe auf friedliche Proteste beim Fackellauf, sagte der Erzbischof.
Hollywoodstar Richard Gere, Buddhist und ein Freund des Dalai Lama, trat in Begleitung von tibetischen Mönchen vor die Menge. Gere las Auszüge aus einem Brief des Dalai Lama vor, in dem das religiöse Oberhaupt der Tibeter auf die Notwendigkeit gewaltloser Aktionen verweist.
NOKs lehnen Boykott ab
Die Nationalen Komitees der Olympischen Spiele lehnten unterdessen einen Boykott der Spiele in Peking ab. Dies erklärte der Präsident der Vereinigung in Peking nach einer dreitägigen Sitzung.
«Die Kosultation der 205 vertretenen Olympischen Komitees ergibt keinerlei Anzeichen für eine Nicht-Unterstützung der Spiele», sagte der Präsident der Vereinigung, Mario Vazquez Rana vor den Medien. «Man kann daher sagen, es gibt eine einzige Philosophie: Es ist gut für China und auch für die Chinesen».
fest (Quelle: sda)
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