Dienstag, 8. April 2008 / 17:43:26
Initiative fordert Verbot von «Killerspielen»
Bern - Der Kanton Bern macht mobil gegen gewalttätige Computer- und Videospiele. Eine Standesinitiative, die das Berner Kantonsparlament am Dienstag beschlossen hat, verlangt vom Bund ein Verbot solcher «Killerspiele».
Das Ansinnen erhielt im bernischen Grossen Rat breite Unterstützung. Computer- und Videospiele, welche die Spielenden für die Anwendung von brutalster Gewalt mit Spielerfolg belohnten, seien abscheulich, hiess es aus allen Lagern.
Uneinig war sich der Rat allerdings über den Weg zum Ziel. Auch der Regierungsrat stellte sich gegen die Standesinitiative. Es gebe keinen gesetzgeberischen Handlungsbedarf. Der Bund könnte eine Zulassungsbehörde für derartige Spiele schaffen, hiess es in der schriftlichen Antwort der Kantonsregierung.
Ein Zeichen setzen
Für viele Abgeordnete ging es darum, ein Zeichen zu setzen, auch wenn solche Spiele wohl nie ganz ausgerottet werden würden. «Ein Verbot hat grosse Wirkung, obwohl der Zugang via Internet nie ganz vermieden werden kann», betonte der Vorstösser, Roland Naef, von der SP.
Mit 119 zu 24 Stimmen bei fünf Enthaltungen folgte der Rat schliesslich seiner Argumentation und überwies die Motion für die Einreichung einer Standesinitiative.
Naef wurde auch auf juristischer Ebene aktiv. Um die heutige Gesetzgebung auszuloten, hat er den Geschäftsführer einer Mediamarkt-Filiale in der Region Bern angezeigt. Der Verkauf von «Killerspielen» verstosse gegen das Gesetz. Die Gerichtsverhandlung ist auf den 3. Juni angesetzt.
ht (Quelle: sda)
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